In einem Fernsehinterview mit dem Norddeutschen Rundfunk hat sich Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus klar für die Anerkennung der Kastration mit örtlicher Betäubung als Alternative zur bisher durchgeführten betäubungslosen Kastration ausgesprochen. Bei dieser, von ihm als "Mecklenburger Weg" bezeichneten Alternative sollen Landwirte einen Sachkundenachweis erwerben können, der es ihnen erlaubt, die örtliche Betäubung selbst vorzunehmen.
Angesichts der knappen Zeit, die nur noch bis zum Verbot der betäubungslosen Kastration bleibt, fordert Minister Backhaus innerhalb der nächsten Wochen und Monate eine Bundesratsinitiative der Länder. Neben Mecklenburg-Vorpommern hätten auch Bayern und Nordrhein-Westfalen signalisiert, diese Bundesratsinitiative für die Zulassung des "4. Weges" zu unterstützen.
In dem sehr sachlichen und informativen Beitrag des NDR-"Nordmagazins" wurde am Beispiel des Sauenhalters Ingo Wiechmann aus Pankelow sehr anschaulich dargestellt, in welcher Zwickmühle sich die deutschen Sauenhalter ab Januar 2019 befinden. Denn die drei bisher zugelassenen Verfahren sind entweder unter Praxisbedingungen nicht umsetzbar oder werden von den Vermarktern nicht im nötigem Umfang akzeptiert.
Es bestehe deshalb die Gefahr, dass sich die Mäster die kastrierten Ferkel künftig aus dem benachbarten Ausland holen. "Wenn wir einen geschlossenen Kreislauf von der Muttersau bis zur Ladentheke wollen, dann müssen wir den Weg der lokalen Betäubung durch den Landwirt eröffnen", mahnte deshalb Minister Backhaus in Richtung Bundesregierung.
Den knapp sechsminütigen NDR-Beitrag inklusive des Interviews mit Minister Till Backhaus können Sie hier anschauen.
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