Das niedersächsische Kabinett hat am gestrigen Dienstag darüber beraten, sich der bayerischen Bundesratsinitiative für eine Fristverlängerung bei der Kastration anzuschließen. Voraussetzung sei allerdings, dass die von München vorgeschlagene Übergangsrist von fünf auf drei Jahre verkürzt wird. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast wurde vom Kabinett beauftragt, in München für eine Verkürzung der Frist einzutreten. Wenn das gelinge, werde Niedersachsen als Mitantragsteller auftreten, bestätigte die Sprecherin des Ministeriums gegenüber top agrar.
Ministerin Otte-Kinast begründete die Notwendigkeit einer Fristverlängerung damit, dass zurzeit noch einige Studien zu möglichen Kastrationsalternativen laufen. Die müssten erst abgeschlossen und ausgewertet werden. Ihr klares Ziel sei es, so die Ministerin, dass es auch weiterhin Ferkel aus Niedersachsen gebe und nicht nur aus Dänemark und den Niederlanden. Falls es nicht zu der angestrebten Fristverlängerung komme, sei ein massiver Strukturbruch in der Ferkelerzeugung zu befürchten, dem vor allem die kleinen, familiengeführten Betriebe zum Opfer fallen.