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Kastration: NRW unterstützt den „Vierten Weg“

Ende April könnte die Diskussion um die Kastrations-Alternativen endlich Fahrt aufnehmen. Die derzeitige Vorsitzende der Agrarministerkonferenz (AMK), NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking, hat angekündigt, dass sie das Thema auf die Tagesordnung der Frühjahrssitzung in Münster setzen will.

Lesezeit: 2 Minuten

Ende April könnte die Diskussion um die Kastrations-Alternativen endlich Fahrt aufnehmen. Die derzeitige Vorsitzende der Agrarministerkonferenz (AMK), die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking, hat angekündigt, dass sie das Thema auf die Tagesordnung der Frühjahrssitzung am 26. April in Münster setzen will. Denn die derzeit verfügbaren Alternativverfahren, also Ebermast, Vollnarkose und Immunokastration, seien allesamt mit Schwierigkeiten behaftet. Deshalb würden erhebliche Strukturbrüche drohen. Insbesondere könnte ein vermehrter Ferkelimport weg von einer bäuerlichen Ferkelerzeugung in der Region führen, so dass die Thematik weit über die Tierschutzfrage hinausgehe.

 

NRW lote deshalb weitere Handlungsoptionen aus. „Wir setzten stark auf die Lokalanästhesie, denn sie lässt sich einfach handhaben und ist in der Tiermedizin bei vielen Behandlungen gang und gäbe“, erklärte Prof. Dr. Friedhelm Jaeger, Tierschutzreferent im NRW-Landwirtschaftsministerium, letzte Woche auf einer Tagung des WLV-Veredlungsausschusses in Münster. In puncto Lokalanästhesie gebe es in den Ländern jedoch sehr unterschiedliche Auffassungen. Deshalb würden zurzeit intensive Abstimmungsgespräche auf der Bund-Länder-Ebene geführt.

 

Fest steht für Prof. Dr. Jaeger auch, dass der Eingriff nur mit dem Wirkstoff Lidocain ausgeführt werden sollte. Denn Procain sei zwar im Gegensatz zum Lidocain bereits zur Anwendung beim Schwein zugelassen. In einem Gutachten habe die europäische Arzneimittelbehörde EMA das Procain aber als nicht ausreichend wirksam bezeichnet. „Und wenn wir schon diesen Weg beschreiten, dann sollte es auch ein Schmerzmittel sein, dass den Ferkeln wirklich hilft“, ist Jaeger überzeugt. Derzeit muss Lidocain vom Tierarzt für die Anwendung beim Ferkel umgewidmet werden. Und für eine Gesetzesänderung ist die Zeit bis zum 01. Januar 2019 zu knapp.

 

Prof. Dr. Jaeger sprach sich in Münster auch klar für die Anwendung der Lokalanästhesie durch den Landwirt aus – natürlich nach entsprechender Schulung wie in Dänemark. Die Bundestierärztekammer und etliche Tierschutzverbände haben sich jedoch klar dagegen positioniert. Hier wird sicherlich noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Von den beiden Tierärztekammern in NRW bekommt Jaeger dagegen volle Rückendeckung. Sie haben sich ganz klar für die Abgabe von Lokalanästhetika zur Ferkelkastration an Landwirte ausgesprochen.

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