Am kommenden Freitag (21.09.18) wird der Bundesrat über eine Fristverlängerung bei der betäubungslosen Ferkelkastration entscheiden. Um den Druck auf die Ländervertreter zu erhöhen, plant der Deutsche Tierschutzbund e.V. in der Zeit von 8.30 Uhr bis 13.00 Uhr vor dem Bundesratsgebäude in der Leipziger Straße 3 – 4 in Berlin eine öffentlichkeitswirksame Aktion.
Eine Delegation von Tierschützern soll in Schweinekostümen und mit einem großen, aufblasbaren Schwein dafür demonstrieren, am geplanten Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration am 1.01.19 festzuhalten. Die Aktion soll im Rahmen der europaweiten Kampagne „#EndPigPain“ stattfinden.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) setzt dagegen eher auf eine sachlich-fachliche Diskussion. „Die abstimmenden Politiker haben sich längst ein umfassendes Bild von der Situation und der Auswirkung ihrer Entscheidung gemacht. Wir haben hierzu in den zurückliegenden Wochen und Monaten einen Marathon an Gesprächen mit Politikern geführt, die Situation erläutert, die Auswirkung der Entscheidung verdeutlicht und Fakten sprechen lassen“, argumentierte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack gegenüber top agrar.
Besonders die ISN-Umfrage zur Zukunft der Sauenhaltung habe die dramatische Situation der deutschen Ferkelerzeugung sehr deutlich gemacht. Dass diese Fakten in der breiten Politik angekommen sind, zeige allein die Tatsache, dass das Thema noch einmal auf der Tagesordnung im Bundesrat stehe und man weiter um eine politische Entscheidung ringe, mit der auch Ferkelerzeugung in Deutschland überleben kann.
Es sei sicherlich keine einfache Entscheidung, die die Politiker am Freitag fällen müssen, so Staack. In ihrer Verantwortung liege es jetzt, ob die Ferkelerzeugung im eigenen Land bleibe oder ob die Ferkelimporte aus Nachbarländern massiv befeuert würden.