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Kostenvergleich

Kastration: Wettbewerbsnachteil für deutsche Ferkelerzeuger

Das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft hat die Mehrkosten durch unterschiedliche Betäubungsvorgaben bei der Kastration länderübergreifend verglichen.

Lesezeit: 2 Minuten

Unter den deutschen Ferkelerzeugern wächst die Unmut über die Ankündigung der Qualtität und Sicherheit GmbH (QS), ab Januar 2021, wenn die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland endgültig verboten ist, im QS-System auch ausländische Mastferkel zu akzeptieren, die unter anderen Standards betäubt wurden als bei uns.

Die hiesigen Sauenhalter befürchten Wettbewerbsnachteile, wenn in Deutschland nur noch Ferkel chirurgisch kastriert werden dürfen, die zuvor mit dem Narkosegas Isofluran betäubt wurden, während im QS-System auch Mastferkel aus Dänemark und den Niederlanden akzeptiert werden, die per Lokalanästhesie mit Procain oder per Vollnarkose mit CO2 betäubt wurden.

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Ausländische Betäubungsverfahren kostengünstiger

Die zentrale Frage dabei ist, ob die in Dänemark und den Niederlanden zugelassenen Narkoseverfahren wirklich kostengünstiger sind und wie groß der Kostenvorteil ausfällt. Dazu hat Mandes Verhaagh vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft in Braunschweig jetzt auf Basis der internationalen agri benchmark-Daten einen Kostenverglich durchgeführt und die Ergebnisse in einem Kurzvideo zusammengefasst.

Ergebnis: Durch die Isoflurannarkose entstehend den deutschen Ferkelerzeugern je nach Betriebsgröße und -struktur Mehrkosten in Höhe von 1,93 € bis 3,81 € je kastriertem, männlichem Ferkel. In Dänemark betragen die Mehrkosten durch die dort zugelassene Lokalanästhesie hingegen nur 0,24 € bis 0,31 €. Und den Niederländern entstehen durch die CO2-Narkose überhaupt keine Mehrkosten, da dieses Narkoseverfahren in Holland bereits fest implementiert sei.

Unter dem Strich führen die unterschiedlichen Tierschutzvorgaben bei der Kastration laut Verhaagh dazu, dass die Ferkelerzeugung in Dänemark und den Niederlanden deutlich rentabler wird als in Deutschland. Bereits in der Referenzsituation können die dänischen Ferkelerzeuger unter dem Strich 170 € mehr Gewinn pro Sau und Jahr erwirtschaften als ihre deutschen Berufskollegen. In den Niederlanden sind es 53 €/Sau/Jahr. Durch die anderen Kastrationsverfahren steigert sich dieser Vergleich zwischen Dänemark und Deutschland auf 207 Euro pro Sau und zu den Niederlanden auf 94 Euro pro Sau

Gleiche Betäubungsvorgaben für alle!

Das führe dazu, dass sich der Strukturwandel in Deutschland deutlich verschärfe, so Verhaagh. Und mit Blick auf QS ergänzt der Wissenschaftler: „Die deutschen Ferkelerzeuger haben ein Recht darauf, dass Schweine, die in Deutschland im QS-System gemästet werden, auch nach inländischem Standard kastriert werden müssen!“

Das Kurzvideo des Thünen Instituts für Betriebswirtschaft können Sie hier anschauen.

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