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Kein Kahlschlag in der Nutztierhaltung!

Es liegt nicht am Markt, dass die Veredeler so frustriert sind und zunehmend aufgeben. Es sind die Auflagen, die Perspektivlosigkeit sowie der fehlende politische und gesellschaftliche Rückhalt.

Lesezeit: 3 Minuten

Es sind erschreckende Zahlen, die die ISN-Umfrage kürzlich unter 1.048 Schweinehaltern zur Zukunft der Schweinehaltung ans Tageslicht gefördert hat:

  • 60% der Sauenhalter und 40% der Schweinemäster wollen in den nächsten zehn Jahren aus der Produktion aussteigen. In Süddeutschland liegen die Prozentanteile sogar noch höher.



  • Zwischen 10 und 22% der Sauenhalter wollen bereits in zwei Jahren Schluss machen. Bei den Mästern ist die Situation ähnlich. Vorwiegend sind es die kleineren Betriebe.

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Ganz deutlich zeigt die Umfrage, dass die Veredler frustriert und vor allem von der Politik enttäuscht sind. Hauptgründe sind die Summe der Auflagen, die Perspektivlosigkeit sowie der fehlende politische und gesellschaftliche Rückhalt. Die Ökonomie rangiert als Ausstiegsgrund erst dahinter. Angesichts der derzeit katastrophalen wirtschaftlichen Lage hätte man diesen Ausstiegsgrund auf den vorderen Plätzen vermutet. Das Ergebnis zeigt: Am Markt liegt es nicht. Veredler kennen wirtschaftlich schwierige Zeiten und wissen, dass der Schweinezyklus Hoch- und Tiefpreisphasen bringt.

top agrar-Redakteur Marcus Arden kommentiert:

"Textil-, Stahl- und Pharmaindustrie – alle drei Bereiche waren einmal bedeutende Wirtschaftszweige in Deutschland. Geblieben ist davon wenig. Kleidung, Stahl und lebenswichtige Medikamente importieren wir immer häufiger aus Fernost – allen voran aus China. Bei Computerchips ist es ähnlich.

Die Folgen spüren wir jetzt beinahe täglich. Weil wichtige Bauteile fehlen, stockt die Produktion. Wirtschaftsfachleute sehen die wachsende Abhängigkeit vom Ausland schon länger kritisch. Inzwischen wird deshalb darüber diskutiert, Schlüsseltechnologien wie die Halbleiterproduktion oder die Herstellung von Medikamenten wieder nach Deutschland zurückzuholen.

Bei Lebensmitteln ist das anders: Anstatt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, wiederholen wir sie in diesem Segment. Insbesondere durch das politische Zögern und Zaudern sowie das ständige Schlechtreden der deutschen Tierhaltung steht uns ein rasanter Abbau der Tierbestände bevor. Am Ende legen wir unsere Lebensmittelversorgung in ausländische Hände mit Produktionsbedingungen, die oft schlechter sind als in Deutschland und die wir auch nicht kontrollieren können. Auch dem Klima tun wir keinen Gefallen, wenn wir künftig noch mehr Schweineschnitzel aus Chile oder Rindersteaks aus Argentinien importieren.

Gelingt es nicht, den Kahlschlag in der heimischen Nutztierhaltung zu verhindern, verlieren wir am Ende alle. Der Bauer seine Existenzgrundlage und der Verbraucher die Gewissheit, gesunde und hochwertige Nahrungsmittel aus Deutschland kaufen zu können.

Eine der dringendsten Aufgaben der neuen Bundesregierung muss sein, den von der Gesellschaft geforderten Umbau der Nutztierhaltung mit Augenmaß und gleich zu Beginn der Legislaturperiode anzugehen. Dabei muss das Konzept durchdacht und finanziell flankiert werden. Vielleicht schaltet die Ampel für die Bauern dann endlich wieder auf grün."

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