In Zeiten von Afrikanischer Schweinepest (ASP) und Maul- und Klauenseuche (MKS) ist Biosicherheit für Schweinehalter wichtiger denn je. Im unserer Serie zeigen wir, wie Sie die Hygiene im Betrieb verbessern können. Diesmal geben wir Tipps zur Hygiene während der täglichen Stallarbeiten.
Unsere Experten: Tierärzte der Vetxperts
Von jung nach alt: Werden verschiedene Altersgruppen im Betrieb von den gleichen Personen betreut, sollten sie sich systematisch von den jüngsten zu den ältesten Schweinen durcharbeiten. Das verhindert die Verschleppung von Krankheitserregern, denn ältere Tiere sind stärker mit Keimen belastet als jüngere. Beginnen Sie Ihre tägliche Kontrolle daher im Abferkelstall, gehen Sie dann in die Ferkelaufzucht und zum Schluss in den Maststall.
Kleidungs- und Stiefelwechsel: Wechseln Sie zwischen den Altersgruppen immer die Schuhe und den Overall. Die Stiefel sollten Sie zudem nach jedem Einsatz reinigen. Eine Sohle ohne Profil ist besonders vorteilhaft, denn daran kann sich weniger Schmutz festsetzen. Zwischen den Kleidungswechseln können Sie auf dem Stallgang Clogs und Joggingkleidung tragen.
Getrennte Gerätschaften: Für jeden Stallbereich sollten eigene Treibebretter, Paddel, Schaufeln, Besen usw. parat stehen. Durch unterschiedliche Farben lassen sie sich leicht den verschiedenen Tiergruppen zuordnen.
Handhygiene: Bevor Sie im Stall von einer Altersgruppe zur nächsten wechseln, sollten Sie sich gründlich die Hände waschen und desinfizieren. Alternativ können Sie auch für jede Tiergruppe neue Einweghandschuhe benutzen.
Impf- und Kastrationsbesteck reinigen: Tauschen Sie beim Impfen möglichst buchtenweise die Impfkanülen aus. Wiederverwendbare Impfbestecke sollten Sie nach jedem Gebrauch gründlich reinigen und auskochen. Wechseln Sie auch die Kastrationsskalpelle möglichst nach jedem Wurf.
Geordneter Tierfluss: Um Keimverschleppungen zu minimieren, dürfen Sie Tiere aus verschiedenen Altersgruppen nicht zusammen in ein Abteil oder eine Bucht stallen. Das gilt auch für Kümmerer! Sie sollten nicht im Stall zurückbleiben und mit der nächstjüngeren Tiergruppe zusammen gehalten werden.
Rechtzeitig separieren: Kranke Tiere müssen Sie zeitnah separieren. In der Separationsbucht müssen die Schweine eine weiche Unterlage, freien Zugang zu Futter und Wasser sowie Sichtkontakt zu ihren Artgenossen haben. Tiere mit schlechter Heilungsprognose sind zeitnah zu töten. Dokumentieren Sie die umgesetzten Behandlungsmaßnahmen am besten immer direkt vor Ort auf einem Behandlungsplan.
Überzieher nutzen: Buchten mit kranken Tiere sollten Sie erst am Ende des Stalldurchgangs besuchen. Bevor Sie die Bucht betreten, wechseln Sie das Schuhwerk oder ziehen Sie Überzieher über die Stiefel, die sie anschließend sofort entsorgen
Kadaver bergen: Tote Tiere sollten Sie ganz am Ende der Stallkontrolle bergen. Es empfiehlt sich, dem toten Schwein vorher einen Überziehschuh über die Schnauze zu ziehen, damit keine Flüssigkeiten austreten können. Für eine möglichst hygienische Übergabe in den Schwarzbereich sollten Sie eine spezielle Übergabestelle einrichten. Reinigen und desinfizieren Sie den Kadaverwagen anschließend gründlich. Der Eimer für Ferkelkadaver ist einfacher sauber zu halten, wenn Sie ihn zusätzlich mit einem Maisstärkebeutel auskleiden.