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topplus Tierschutz­-Nutztierhaltungs­verordnung

Und wer schützt jetzt die Schweinehalter?

Eine Kurswende in der Schweinehaltung steht bevor. Damit aus den Umbauplänen am Ende keine Abbaupläne werden, müssen die Ferkelerzeuger mitgenommen werden. Ein Kommentar von Marcus Arden.

Lesezeit: 3 Minuten

Nun ist es amtlich: Die Nutztierhal­tung in Deutschland steht vor einer Zei­tenwende. Der Bundesrat hat die Neu­fassung der Tierschutz­-Nutztierhaltungs­verordnung beschlossen und mutet vor allem den Sauenhaltern viel zu. Allein die Umstellung auf Gruppenhaltung im Deckzentrum hat massive Auswirkun­gen. Über 90 % der Ferkelerzeuger müs­sen das Deckzentrum binnen acht Jahren umbauen und hohe finanzielle Belastun­gen stemmen.

Nach spätestens 15 Jahren muss der Abferkelstall runderneuert sein. Nahezu zeitgleich hat der Bundestag die Regierungskoalition beauftragt, die Vorschläge der Borchert­-Kommission umzusetzen. Erklärtes Ziel ist, dass bin­nen fünf Jahren mindestens 50 % der Schweine mehr Platz und Beschäftigungs­material erhalten. Bis 2040 sollen dann alle Schweine in Ställen mit Außenklima­ Feeling, teils planbefestigten Böden und strukturierten Buchten stehen. Wenn der Plan funktioniert, wären die heutigen Ställe in 20 Jahren Geschichte. Für die Organisation des Transfor ma­tionsprozesses haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Kabinett nur noch bis zum Ende der Legislaturperiode im Oktober 2021 Zeit. Bis dahin muss ein tragfähiges und langfristig angelegtes Finanzierungsmodell auf dem Tisch lie­gen – so will es das Parlament.

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Schon jetzt ist klar, dass die für den Umbau angekündigten 300 Mio. € aus dem Corona-­Konjunkturpaket nicht aus­reichen. Das Geld wird zu 100 % für die Umstrukturierung der Sauenhaltung be­nötigt. Und wenn man ehrlich ist, reicht auch das nicht. Hier sind Fördergelder in ganz anderer Größenordnung nötig.

Jetzt muss die Politik die Wettbewerbsfähigkeit sichern.“ - Marcus Arden

Damit aus den hehren Umbauplänen am Ende keine Abbaupläne werden, müssen die Ferkelerzeuger auf dem Weg in die Zukunft mitgenommen werden. Ihr Geduldsfaden ist nach Jahren der Unsicherheit zweifelsfrei bis zum Reißen gespannt. Viele sind angesichts der zer­mürbenden Debatten um den Kasten­stand und die Ferkelkastration frustriert und nicht wenige werden leider aus der Produktion aussteigen. Andere wiederum nehmen die neuen Herausforderungen an.

Veränderungen bieten auch immer neue Chancen. Das betonen vor allem junge Ferkelerzeuger, die ersten entwickeln bereits Ideen für den Stallumbau. Die Sichtweise der jüngeren Generation und der Wille zur Veränderung tun gut. Damit möglichst viele den Optimisten folgen, gilt es nun, die Tierhalter vor noch mehr „Auflagen­Wildwuchs“ zu schützen. Besondere Verantwortung tra­gen dabei die Kritiker. Jetzt, da die Poli­tik enge Leitplanken aufgestellt hat und der Ruf der Verbraucher und Tierschüt­zer nach höheren Haltungsstandards ge­hört wurde, gibt es keinen Grund mehr, ständig an dem täglichen Tun der Bauern herumzunörgeln.Und auch die Politik hat noch Aufga­ben zu erledigen. Sie muss mit der glei­chen Vehemenz, mit der sie die höheren Haltungsstandards durchgesetzt hat, nun dafür sorgen, dass deutsche Standards auch für ausländische Lieferanten gelten. Nur so bleiben wir wettbewerbsfähig.

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