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Kot und Harn trennen?

Wie lässt sich der Ammoniak-Anfall bereits im Stall verringern? Darüber diskutierten kürzlich zahlreiche Schweinehalter in Niedenstein bei Fritzlar (Hessen).

Lesezeit: 3 Minuten

In Deutschland wird derzeit intensiv über Lösungsansätze für mehr Tierwohl, aber auch einen besseren Klima- bzw. Umweltschutz diskutiert. Vor dem Hintergrund der sogenannten NEC-und NERC-Richtlinien steigt der Druck auf die heimische Landwirtschaft, die Stickstoffausscheidungen zu senken. So müssen die Ammoniakemissionen bis 2030 insgesamt um knapp 30 % (gegenüber dem Basisjahr 2005) reduziert werden, erklärt Heinz Georg Waldeyer vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Das wird allein mit der Abdeckung von Güllebehältern oder mit einer bodennahen Ausbringtechnik schwierig. Vermutlich werden also noch mehr Schweineställe mit teuren Abluftreinigungsanlagen versehen werden müssen.

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Hier setzt ein Konzept an, das Kot und Harn direkt im Stall voneinander trennt und damit die Bildung von Ammoniak (NH3) möglichst unterbindet, wie Christian Auinger bei einer Fachtagung im nordhessischen Niedenstein erklärte. Der Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Unternehmen Schauer erläuterte den Landwirten und Beratern um Dr. Jörg Bauer und Bernd Grünhaupt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), wie das Stallprinzip funktioniert.

Wichtig ist es, eine Vermischung von Kot und Harn zu verhindern. Mit dem Urin scheiden die Tiere Wasser und Harnstoff aus. Im Kot ist das Enzym Urease enthalten. Kommen Kot und Harn in Kontakt, spaltet die Urease vereinfacht ausgedrückt Harnstoff und Wasser in Ammoniak und Kohlendioxid. Diese Ammonifizierung beginnt schon etwa 20 bis 60 Minuten nach der Harnausscheidung. Deshalb gilt es, die Ausscheidungsfraktionen schnell zu trennen.

Dazu bestehen solche „emissionsarmen Tierwohlställe“ aus Dreiflächenbuchten mit Ruhe-, Fress- und Kotbereich. Der Kotbereich ist entweder stark perforiert (Spaltenboden mit gutem Durchtritt, Dreikantstahl oder Kunststoffrost) oder planbefestigt. Auf jeden Fall sind Jauche-Rinnen installiert, durch die der Hahn rasch abgeführt wird. Der Mist wird von (Unterflur-) Schiebern in separate Lagerstätten befördert.

Gelingt diese Trennung, lassen sich die NH3-Emissionen wirksam einschränken. In der französischen Schweinehochburg Bretagne werden daher fast nur noch Stallerweiterungen genehmigt, die mit dem Konzept der Kot-Harn-Trennung arbeiten, berichtete Auinger. In der Praxis kommt es zudem darauf an, die NH3-Emissionsflächen möglichst klein zu halten. Die Schweine müssen dazu animiert werden, Kot und Harn nur im dafür vorgesehenen Bereich abzusetzen. „Deshalb sind dort Tränken installiert. Wir arbeiten mit Sozialkontakten durch Gitterabtrennungen und führen im Sommer kühle Zuluft in den Ruhebereich“, erklärte der Stallbauer. Schließlich muss verhindert werden, dass sich die Schweine dort eine Kotsuhle zum Abkühlen anlegen, wie es bei Teilspaltenbodenställen häufig vorkommt.

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