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Kreatin-Zusatz entlastet das N- und P-Konto

Wer den Nährstoffeinsatz senken möchte, muss die Futtereffizienz steigern. Versuche an der LLG Iden zeigen, dass sich die Zulage von Guanidinoessigsäure, einer Vorstufe des Kreatins, lohnen kann. Dr. Manfred Weber berichtet. Ähnlich wie in der freien Wirtschaft gilt auch in der Veredelung: Effizienz ist wichtig.

Lesezeit: 4 Minuten

Wer den Nährstoffeinsatz senken möchte, muss die Futtereffizienz steigern. Versuche an der LLG Iden zeigen, dass sich die Zulage von Guanidinoessigsäure, einer Vorstufe des Kreatins, lohnen kann. Dr. Manfred Weber berichtet.


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Ähnlich wie in der freien Wirtschaft gilt auch in der Veredelung: Effizienz ist wichtig. Und spätestens seit der Verabschiedung der neuen Düngeverordnung (DüV) im Sommer 2017 ist das Thema brandaktuell. Denn jedes Gramm Stickstoff (N) und Phosphor (P), das während der Produktion eingespart wird, ist bares Geld wert. Das wissen vor allem die Schweinehalter in den Veredelungszentren nur zu gut. Verbessert sich zum Beispiel die Futterverwertung von 2,7 kg Futter pro kg Zuwachs auf 2,6 kg, wird die Phosphorbilanz um 40 g je Schwein entlastet. Dadurch benötigen Sie weniger Fläche. Insgesamt sinken die Produktionskosten um rund 2,50 € pro Mastschwein.


Kreatin zusetzen?


Damit die Schweine ihr Futter effizient verwerten können, müssen die Tiere z.B. ausreichend mit Aminosäuren versorgt werden. Auch das Aminosäuren-Verhältnis zueinander muss stimmen. Ohne die Zulage bestimmter Aminosäuren werden die Proteine nicht optimal genutzt, und der Aufbau von Körpergewebe stockt.


Das Aufgabenfeld der Aminosäuren ist aber noch umfangreicher. Sie spielen auch bei der Energiebereitstellung im Muskel eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang ist das Kreatin zu nennen, das aus den Aminosäuren Arginin und Glycin gebildet wird. Das Kreatin liefert den Phosphorrest, der benötigt wird, um aus Adenosindiphosphat (ADP) wieder Adenosintriphosphat (ATP) zu machen. ATP dient dabei als Energiespeicher in der Zelle. Ist zu wenig ATP vorhanden, fehlt dem Körper Energie und das Tier kann keine Höchstleistungen bringen.


Versuche mit Mastschweinen haben gezeigt, dass durch die Zufuhr von Kreatin über das Futter Energieengpässe behoben werden können. Allerdings ist die Produktion von Kreatin teuer und das fertige Produkt auch nicht besonders hitzebeständig, was beim Pelletieren problematisch ist.


Aufgrund der genannten Probleme wurden Versuche mit einer Vorstufe des Kreatin, der Guanidinoessigsäure (GAA), durchgeführt. GAA wird im Organismus aus den Aminosäuren Arginin und Glycin gebildet. In Versuchen, insbesondere mit Geflügel, zeigte sich, dass durch das Verfüttern von GAA höhere Leistungen erzielt werden können.


Seit etwa einem Jahr ist die Guanidinoessigsäure auch für den Einsatz im Schweinefutter zugelassen. Welche Vorteile sich hierdurch ergeben, hat die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Iden in Versuchen ermittelt.


In die Untersuchung wurden insgesamt 192 Mastschweine einbezogen. Es handelte sich dabei um Kreuzungsherkünfte (Pi x (DE x DL)). Die Tiere wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und parallel in vier identischen Stallabteilen gemästet. Für den Versuch wurde der Stall der Leistungsprüfanstalt genutzt, da hier der Futterverbrauch individuell für jedes Tier erfasst werden kann.


Die Mastschweine wurden dreiphasig gefüttert. Von ca. 25 bis ca. 60 kg Lebendgewicht (LG) erhielten alle Tiere das Vormastfutter, von 60 bis 90 kg LG das Mittelmastfutter und anschließend das Endmastfutter bis rund 120 kg LG. Die Fütterungsvarianten sahen wie folgt aus:

  • Kontrollgruppe: Fütterung nach den aktuellen Bedarfsempfehlungen.
  • Versuchsgruppe: Aktuelle Fütterungsempfehlungen plus 1,2 kg Guanidinoessigsäure (CreAmino) je Tonne Futter.


Die Tiere der Versuchsgruppe erreichten 23 g höhere Tageszunahmen.


Bessere Futterverwertung


Wie in Übersicht 1 zu sehen ist, erreichten die Schweine der Versuchsgruppe tendenziell höhere Tageszunahmen. Über den gesamten Mastzeitraum betrachtet erzielten die Schweine der Versuchsgruppe 918 g tägliche Zunahmen, die Tiere in der Kontrollgruppe schafften 895 g Tageszunahmen. Die Mehrzunahme von 23 g lag an der Schwelle zur Signifikanz. Da sowohl die Einstall- als auch die Ausstallgewichte der Tiere beider Gruppen nahezu identisch waren, hatten sie keinen Einfluss auf die Leistungen der Tiere.Signifikant unterschiedlich war der Futteraufwand. Die Versuchstiere benötigten ca. 80 g weniger Futter, um 1 kg Körpermasse zu bilden.


Signifikant besser war der Futteraufwand in der Versuchsgruppe.


Auf die Schlachtleistung hatte der Einsatz der Guanidinoessigsäure dagegen keinen Einfluss. Bei annähernd gleichem Schlachtgewicht gab es keine Unterschiede in der Ausschlachtung, im Muskelfleischanteil sowie im Speck- und Fleischmaß.


Die Schlachtergebnisse waren in beiden Gruppen nahezu identisch.


Entlastung der N- und P-Bilanz


Erfreulich waren die Ergebnisse im Hinblick auf die Nährstoffeffizienz. Durch den Einsatz der Guanidinoessigsäure und der damit einhergehenden Verbesserung der Futterverwertung sanken die N- und P-Ausscheidungen jeweils um knapp 5%. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass die Inhaltsstoffe der Futtermischungen in beiden Tiergruppen nahezu identisch waren.

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