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topplus ISN-Mitgliederversammlung

Kühnl: „Wir müssen auch bei Tierwohl marktwirtschaftlich denken!“

Es ist kompliziert, mehr Tierwohl in der Marktwirtschaft zu realisieren. Das zeigte sich in der Podiumsdiskussion der ISN.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie passt eine deutsche Nutztierstrategie, mit deutlich höheren Standards und Kosten zu den vielfältigen Forderungen von Verarbeitungs- und Schlachtunternehmen? Diese Frage stellte Dr. Karl-Heinz Tölle auf der ISN-Mitgliederversammlung am 11. Februar in Osnabrück den Vertretern der Schlacht- und Verarbeitungsindustrie auf dem Podium. Klar wurde, es wird nicht einfach.

„Individuelle Kundenbedürfnisse gehören wieder in den Fokus der Branche, stellte Dr. Wolfgang Kühnl klar. Der Geschäftsführer des Wurstherstellers „The Family Butchers“ (TFB) beklagte, dass man in Deutschland nur noch über höhere Preise bei Fleisch spreche und den Massenmarkt ignoriere. Vor allem die Discounter seien bei Verarbeitungsprodukten sehr preisagressiv. Es werde auch künftig den günstigen Massenmarkt neben einem kleineren Tierwohlmarkt geben.

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„Der Kunde muss für die gesamte Kette aufkommen“

Kühnl sieht Landwirte als Unternehmer. Sie müssten erkennen, dass nur Lösungen zukunftsfähig seien, die marktwirtschaftliche Grundprinzipien verfolgen. „Tierwohl darf es nicht zum Nulltarif geben“, erklärte Kühnl. Er hält deshalb nichts davon, die Kosten im Hintergrund zu verteilen, damit das Fleisch im Handel günstig bleibe. Der Kunde müsse am Ende für die Leistung in der ganzen Kette bezahlen. Einen Eingriff des Staates durch eine erhöhte Mehrwertsteuer lehnte er ab.

Jörg Altemeier, Leiter der Stabstelle Tierschutz bei Tönnies, bescheinigte der aktuellen Tierhaltung in Deutschland eine hohe Qualität. Man solle das Erreichte öfter anerkennen und auch verteidigen. „Die Einzelhändler übertreffen sich gegenseitig mit Forderungen nach mehr Stroh, mehr Platz, weniger Antibiotika“, beklagte Altemeier.

Mit der Initiative Tierwohl (ITW) sei man schon sehr weit gekommen, stellte Heribert Qualbrink, Einkaufsleiter bei Westfleisch, fest. „Endlich wird über die sehr niedrigen Lebensmittelpreise diskutiert“, sagte Qualbrink. Er beobachte aber immer wieder, dass trotzdem vor allem preisgünstig eingekauft werde.

Improvac ist vielversprechend

Diskutiert wurde auch über die Alternativen der betäubungslosen Kastration, die ab 2021 eingesetzt werden müssen. Kühnl werde wohl neben Mastschweinen, die mit Isofluran betäubt wurden, auch Improvac-Eber akzeptieren. Sie hätten im Betrieb bereits sehr vielversprechende Erfahrungen mit geimpften Tieren gemacht. Bei der Ebermast hat Kühnl allerdings seine Bedenken.

Die Westfleisch akzeptiert hingegen alle zugelassenen Varianten, sofern sie vom Verbraucher gekauft werden. Bei Improvac gab Qualbrink zu bedenken, dass das Fleisch bisher nicht uneingeschränkt zu vermarkten sei. Der Aufwand die Waren zu trennen sei nicht unerheblich.

Der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes plädierte für eine Versachlichung der Diskussion bei diesem Thema. Damit die Branche den Übergang schaffe, brauche man alle drei Lösungen: Ebermast, Improvac-Impfung und die Isofluranbetäubung. Jeder Schweinehalter solle sich vorurteilsfrei mit den Alternativen auseinandersetzen.

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