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Maasdorfer Schweinehochhaus wird leergefahren und umgebaut

Der Betreiber des umstrittenen Schweinehochhauses in Maasdorf hat sich gegenüber top agrar online zu der wiederholten Kritik von Tierschützern an den Haltungsbedingungen dort geäußert. Das Gebäude wurde 1969/70 erbaut, und ist somit fast 50 Jahre alt.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Betreiber des umstrittenen Schweinehochhauses in Maasdorf  hat sich gegenüber top agrar online zu der wiederholten Kritik von Tierschützern an den Haltungsbedingungen dort geäußert. Das Gebäude wurde 1969/70 erbaut, und ist somit fast 50 Jahre alt. Der jetzige Eigentümer habe die Ställe 2008 übernommen, nachdem zwei Jahre zuvor für die tragenden Sauen neue Buchten mit Liegekesseln und sehr großen, geschlossenen Böden eingebaut worden waren.


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Seit 2015 gebe es in dem Schweinehochhaus nur noch Besamungsstände mit einer lichten Breite in Tierkörperhöhe, d.h. bis 90 cm Breite. Außerdem würden dort große Sauen ab der Besamung in Gruppen gehalten. Das Schweinehochhaus gehöre damit zu den Sauenhaltungen, die als Erste in Deutschland das Magdeburger Urteil vollständig umgesetzt haben, heißt es.


Am 15./16.03.2018 fand eine QS-Kontrolle in der Anlage statt. Hierbei soll es keinerlei Beanstandungen gegeben haben, heißt es weiter. Der Landestierschutzbeauftragte Dr. Marco König habe sich am 16.03.2018 dahingehend geäußert, dass die Schließung des Schweinehochhauses nicht verhältnismäßig wäre und weder berechtigt noch möglich sei.


Beginnend am 19.3.2018 hat PD Dr. Dirk Hesse Tierschutzindikatoren auf Basis des KTBL-Konzeptes erhoben, wie er gegenüber top agrar bestätigte. Hier habe sich insbesondere gezeigt, dass die Tiere im Abferkelbereich sehr sauber sind, wohingegen die Tiere in der Gruppenhaltung verschmutzt sind. Verhaltensstörungen habe man fast gar nicht beobachten können, da die Tiere satt gefüttert würden.


Allerdings habe man in erheblichem Maße Verletzungen an den Tieren in der Gruppenhaltung nach dem Absetzen gefunden, die im Nachgang zum Magdeburger Urteil eingeführt wurde. Dazu der Betreiber: „Es ist unser Bestreben, die Tiere unserer Tierethik und Verantwortung für das Lebewesen entsprechend, die Tiere auch weiterhin nach den neuesten wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnissen sowie dem neuesten Stand der Gesetze halten.“


Konkret bedeutet dies Folgendes: Die großen geschlossenen Liegeflächen in der Gruppenhaltung der trächtigen Sauen sind nur sauber zu halten, wenn sie mehrmals täglich manuell abgeschoben werden. Technische Anlagen wie die Fütterungstechnik oder die Fahrstühle sind in die Jahre gekommen, und können mittlerweile nur noch durch eine vollständige Rekonstruktion langfristig funktionsfähig gehalten werden.


Es wird davon ausgegangen, dass durch die Umsetzung des sogenannten Eckpunktepapiers in Kürze völlig neue Rahmenbedingungen für die Haltung von Sauen im Besamungs- und Abferkelbereich gesetzlich definiert werden. Verantwortliche und Mitarbeiter des Schweinehochhauses wollen diese neuen rechtlichen Rahmenbedingungen so schnell und so umfänglich wie möglich umsetzen. Dabei soll auch die Gelegenheit genutzt werden, die technischen Anlagen wieder auf den neuesten Stand zu bringen und die Anlage zu optimieren.


Diese Maßnahmen sind laut dem Unternehmen aber nicht im laufenden Betrieb zu realisieren. Deshalb soll das Schweinehochhaus sukzessive leer gefahren werden. Gleichzeitig wird ein Konzept erarbeitet, wie die Schweinehaltung im Schweinehochhaus modern sowie noch tier-, menschen-, und umweltgerechter fortgeführt werden kann. Sollte ein Weg gefunden werden, der sich auch wirtschaftlich darstellen lässt, wird so bald wie möglich mit der Rekonstruktion begonnen.


Mit dem „Leerfahren“ der Anlage wurde bereits begonnen. Ab Kalenderwoche 16/2018 werden keine Sauen mehr besamt. Allerdings sollen auch keine Tiere, schon gar keine trächtigen Tiere, vorzeitig getötet werden. Alle Sauen werden daher erst nach Beendigung der Säugezeit der Lebensmittelerzeugung zugeführt. Die Ferkel werden noch bis zum Verkauf aufgezogen. Die Sauen wurden bisher im Rhythmus von vier Wochen besamt.


Da die letzte Besamung in Kalenderwoche 12/2018 erfolgt ist, werden die letzten Tiere im September 2018 die Anlage verlassen. Das es den Tieren gut geht, sei den Menschen im Schweinehochhaus bis zum letzten Tag wichtig. Daher würden auch weiterhin monatlich extern, unabhängig und unangekündigt, durch PD Dr. Dirk Hesse, Tierschutzindikatoren erfasst und ausgewertet, sowie die Ergebnisse zur Verbesserung von Haltung und Management genutzt, teilt die Firma mit.

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