Marktakteure aus 16 EU-Mitgliedstaaten haben bislang Förderanträge zur Privaten Lagerhaltung (PLH) von Schweinefleisch bei der EU-Kommission eingereicht. Das betrifft gut 33.000 t Schweinfleisch und umfasst eine Förderung von ca. 11 Mio. €. "Die Maßnahme wir angenommen, aber sie wird zögerlich angenommen", erläuterte Dr. Georg Häusler, Direktor in der Generaldirektion Landwirtschaft der EU-Kommission, am Donnerstag in Brüssel.
Die Hauptnutzer: Niederlande, Dänemark und Spanien
Ein Großteil der Förderanträge stammt laut EU-Kommission aus den Niederlanden (29 %), Dänemark (23 %), Spanien (19 %) Deutschland (14 %) und Polen (4 %). Die bezuschusste Lagerdauer beträgt zwei, bzw drei Monate.
Seit dem 25. März können Marktteilnehmer bei der EU-Kommission Zuschüsse zur Lagerhaltung von Schweinfleisch stellen. Diese Maßnahme ist Teil eines Aktionsplans zur Ernährungssicherheit der EU-Kommission.
ISN: Mehr Schaden als Nutzen
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) hatte den Zeitpunkt für die PLH-Beihilfen im März kritisiert. ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack stellte klar, dass die PLH aktuell nicht das richtige Instrument sei, um den Schweinehaltern aus der Verlustzone zu helfen: „Die Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung ergeben zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn!“ Die EU-Beihilfe zur PLH sei grundsätzlich kritisch zu sehen und aktuell noch einmal „ganz besonders unverständlich“. Zwar könne sich die Marltsituation durch die PLH-Förderung kurzfristig entschärfen. Eine langfristige Markterholung könnte durch die Auslagerung der PLH-Mengen dann jedoch verzögert werden. „Sie schaden den Schweinehaltern also mehr, als dass sie ihnen nutzen“, warnte der ISN-Geschäftsführer.