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Hauspreise

Mastschweinepreise: So nicht!

Nach 15 Wochen Stillstand hat die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Notierung am Mittwoch (6.2.) um vier Cent auf 1,40 € je kg SG angehoben. Die vier Marktführer reagierten mit Hauspreisen von unverändert 1,36 Euro je Kilo SG. Dazu ein Kommentar von Dr. Frank Greshake, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Lesezeit: 3 Minuten

Mastschweine eher knapp und die Großen verkünden Hauspreise! Auf den Unternehmertagen in Münster schwankte die Stimmung zwischen Empörung und Ratlosigkeit. Hauspreise gibt es immer mal und nicht immer sind die Schlachtunternehmen schuld – auch Preismeldungen der „Grünen Seite“ können mal daneben gehen. Aber das jetzt ging gar nicht!

Ein Blick zurück: 17 Wochen meldete die VEZG bis Ende Januar ununterbrochen die 1.36 EUR. Anfang Dezember wäre ein ganz leichtes Plus drin gewesen – aber Mehrheitsmeinung auf beiden Seiten war: Preis stehen lassen – dann aber auch über die wenigen Schlachttage ab 20. Dezember.

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Zum Jahresende war dann klar: Es würden massiv übergewichtige Schweine in das neue Jahr geschoben. Also Preis noch mal stehen lassen. Bis Mitte Januar deutlich zum Vorteil der Mäster, danach eher zu ihrem Nachteil. Unter dem Strich noch in Ordnung. Ende Januar wurden die Schweine richtig knapp und zwar noch knapper als erwartet.

Die „Grüne Seite“ hielt ihr Wort und wurde unisono von allen Schlachtbetrieben täglich daran erinnert. Die kommende Preiserhöhung dann eher deutlich – so der Tenor aus Schlachthausen – damit man gegenüber den Abnehmern im Fleischbereich ein Argument habe.

Die Schweine wurden z.T. mit deutlich Preisaufschlägen auch von denen gehandelt, die auf stabile Preise pochten!

Und dann: Letzten Dienstag hieß es dann von einigen Großen, im Hinblick auf schwache Fleischgeschäfte und fehlende Margen, höhere Preise seien nicht drin. (Wenn man die seit Monaten defizitären Zahlen der Schweinehalter in Farbe umtauschen könnte, ließe sich der halbe Globus rot anstreichen!). Andere Große Player der Schlachtbranche signalisierten Zustimmung zu einer moderaten Preiserhöhung. Trotz hoher Kurse im freien Handel meldeten die VEZG-Preismelder dann nur ein Plus von 4 Cent – wirklich das „Allerunterste“, was man im Hinblick auf das schwache Angebot melden konnte.

Und dann verkünden die „Großen“ Hauspreise, zum Teil auch jene, die zuvor Zustimmung zu einem moderaten Plus signalisiert haben.

Die Enttäuschung und Ärger der Mäster ist riesengroß. Unter den VEZG-Preismeldern macht das Motto „Wortbruch“ die Runde. Niemals zuvor ist so viel Porzellan zerscheppert worden. Wer will denn jetzt noch mit wem über Preise zu reden, wenn er erst die Prügel von den Landwirten über wegen nach deren Meinung zu niedrige Preismeldungen bezieht und später die nächsten Prügel frei Haus bekommt, weil er die Hauspreise verkünden muss? Zu loben sind viele Mittelständler, die sich trotz nicht durchsetzbarer höherer Fleischpreise sich an die VEZG-Notierung halten. Zumindest mal letzte Woche. Nein – in dieser ganz speziellen Konstellation hätten die Großen der Branche ein Plus mittragen müssen. Auch wen der LEH sich weiter sperrt. Auch auf die Gefahr hin, in dieser Woche vielleicht wieder herunter korrigieren zu müssen. So aber liegen jetzt bei Allen in der Branche die Nerven blank – Nerven, die man dringend noch braucht für die Diskussionen mit Tierschützern jenseits aller Realität, für Gespräche mit Politikern, die mittels Düngerecht die Veredlung in die Defensive bringt und einem LEH, der weiter auf Preiskampf setzt.

Clemens Tönnies hat auf den Unternehmertagen gefordert, sich an der Geflügelbranche ein Beispiel zu nehmen, die mit einer Stimme spricht. In der der Schweinebranche dagegen: “Alle gegen alle“.

Die Analyse war schon richtig, aber………

Dr. Frank Greshake, LWK NRW

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