In Ostdeutschland ist die Zahl der positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getesteten Wildschweine bis einschließlich heute (15.12.) auf 302 Stück gestiegen. Das neue Infektionsgeschehen spielte sich ausschließlich in den bekannten Kernregionen Brandenburgs ab; in Sachsen blieb es bei bisher 15 entdeckten ASP-Wildschweinen. Dennoch hat der Freistaat vergangene Woche mit einer Ausweitung der Restriktionszone im Kreis Görlitz auf Funde von infizierten Tieren Anfang Dezember bei Sagar reagiert. So wird die als gefährdetes Gebiet bezeichnete innere Infektionszone im Norden bis an die Landesgrenze zu Brandenburg erweitert und vergrößert sich damit von 135 km2 auf 157 km2. Auch die darum liegende Pufferzone wurde ausgedehnt; beide Zonen zusammen haben nun eine Fläche von 762 km2.
„Wir passen die zur Eindämmung der Tierseuche nötigen Maßnahmen schnell an und reagieren somit auf die neuen ASP-Funde diesseits und jenseits der Neiße“, erklärte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping. Nach wie vor sei davon auszugehen, dass das Virus über die Neiße komme und sich Sachsen in den Ausläufern eines aktiven Seuchengeschehens in Polen befinde. Dies sei ein Unterschied zu Brandenburg. „Bei der Bekämpfung der Tierseuche haben wir einen langen Weg vor uns“, betonte Köpping. Die Umzäunung des gefährdeten Gebiets sei eine zwingende Voraussetzung für die nunmehr anstehende gezielte Entnahme der Wildschweine. Nur so könne eine Verschleppung der Seuche in weitere Gebiete Sachsens verhindert werden. Mit Hilfe der örtlichen Jägerschaft und unter Anleitung des Landkreises Görlitz solle die Wildschweinpopulation sukzessive reduziert werden. Aktuell werde von etwa 1.200 Wildschweinen im gefährdeten Gebiet ausgegangen. Um den dafür nötigen Aufwand zu honorieren, wird laut Sozialministerium an die mit der Entnahme beauftragten Jäger eine Prämie von 150 € pro Wildschwein gezahlt.