Um das Güllekonto ihres Betriebes zu entlasten, reduzieren viele Landwirte die N- und P-Gehalte im Schweinefutter. Doch das sei eine Gradwanderung, warnte Dr. Alfons Heseker vom Vormischungs-Spezialisten Miavit vergangene Woche die rund 200 Teilnehmer des Bürener Schweinetages, zu der die Tierärztliche Gemeinschaftspraxis FGS-GmbH eingeladen hatte.
Schweine brauchen bestimmte Mindestmengen an Phosphor und Eiweißbausteinen im Futter, um ein stabiles Knochengerüst aufbauen zu können, zitiert das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com) den Fütterungsspezialisten. Um den Anforderungen des Schweinelebens gewachsen zu sein und das genetische Potenzial der Tiere ausschöpfen zu können, würden Schweine ein Futter mit ausreichend Calcium, Phosphor und Vitamin D3 für den Knochenbau benötigen. Außerdem seien Spurenelement wie Eisen, Zink, Kupfer, Mangen und B-Vitamine erforderlich.
Bei der Mineralstoffversorgung komme es zudem auf das richtige Ca : P-Verhältnis an, das zwischen 1,25 und 1,6 : 1 liegen müsse, erklärte Heseker. Vor allem Aufzuchtferkel und Vormasttiere dürften mit Phosphor nicht unterversorgt werden. Niedrige Brutto-P-Gehalte von 4 % zu Mastbeginn seien nur dann möglich, wenn dem Futter leistungsstarke Phytasen zugemischt würden.
In vielen „umweltoptimierten“ Rationen seien kaum noch Reserven für Krankheitseinbruche und Stresssituationen enthalten. Um die Vorgaben der Düngeverordnung einzuhalten, würden viele Betriebe bei der Mineralstoffversorgung ins Risiko gehen, beklagte der Fütterungsexperte.