Während die Afrikanische Schweinepest in Asien und Teilen Osteuropas immer stärker aus dem Ruder läuft, hoffen viele auf die baldige Entwicklung eines Impfstoffes gegen den gefährlichen Seuchenerreger. Von einer spanischen Forschergruppe wurde bereits wiederholt über erste Erfolge berichtet.
Prof. Dr. Franz Josef Conraths, Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems, warnte kürzlich während einer ASP-Tagung der Uni Vechta in Melle jedoch vor zu großer Euphorie. Die Entwicklung eines kommerziellen ASP-Impfstoffes, der den Wildschweinen oral per Köder verabreicht werden kann, nehme noch viele Jahre in Anspruch – vorausgesetzt, der von der spanischen Arbeitsgruppe aufgezeigte Weg sei überhaupt praktikabel.
Als Gründe für die lange Entwicklungsdauer nannte er, dass es sich bei dem ASP-Erreger um ein sehr großes, komplexes Virus handele. In puncto Infektionswege und Immunologie gebe es noch viele offene Fragen. Und das Virus könne das Immunsystem des Schweines so beeinflussen, dass das Tier z. B. nach einer Impfung keine schützende Immunantwort ausbildet.
Zudem werde bei der Impfstoffentwicklung mit einem lebenden, infektionsfähigen Virus gearbeitet. Daher müsse man sehr genau prüfen, ob der für den Impfstoff verwendete Erreger genetisch stabil sei und im Tier nicht zu einem krankmachenden Virustyp mutieren könne. Auch junge, alte und trächtige Tiere müssen die Impfung gut vertragen können.
Ohnehin komme der ASP-Impfstoff, wenn es ihn denn eines Tages gebe, ausschließlich bei Wildschweinen zum Einsatz. Hausschweine würden aufgrund der durch die Impfung drohenden Handelsrestriktionen ohnehin nicht geimpft.
Weitere interessante Erkenntnisse zum Thema Afrikanische Schweinepest lesen Sie in der aktuellen top agrar-Ausgabe (9/2019) ab Seite S14.
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Während die Afrikanische Schweinepest in Asien und Teilen Osteuropas immer stärker aus dem Ruder läuft, hoffen viele auf die baldige Entwicklung eines Impfstoffes gegen den gefährlichen Seuchenerreger. Von einer spanischen Forschergruppe wurde bereits wiederholt über erste Erfolge berichtet.
Prof. Dr. Franz Josef Conraths, Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems, warnte kürzlich während einer ASP-Tagung der Uni Vechta in Melle jedoch vor zu großer Euphorie. Die Entwicklung eines kommerziellen ASP-Impfstoffes, der den Wildschweinen oral per Köder verabreicht werden kann, nehme noch viele Jahre in Anspruch – vorausgesetzt, der von der spanischen Arbeitsgruppe aufgezeigte Weg sei überhaupt praktikabel.
Als Gründe für die lange Entwicklungsdauer nannte er, dass es sich bei dem ASP-Erreger um ein sehr großes, komplexes Virus handele. In puncto Infektionswege und Immunologie gebe es noch viele offene Fragen. Und das Virus könne das Immunsystem des Schweines so beeinflussen, dass das Tier z. B. nach einer Impfung keine schützende Immunantwort ausbildet.
Zudem werde bei der Impfstoffentwicklung mit einem lebenden, infektionsfähigen Virus gearbeitet. Daher müsse man sehr genau prüfen, ob der für den Impfstoff verwendete Erreger genetisch stabil sei und im Tier nicht zu einem krankmachenden Virustyp mutieren könne. Auch junge, alte und trächtige Tiere müssen die Impfung gut vertragen können.
Ohnehin komme der ASP-Impfstoff, wenn es ihn denn eines Tages gebe, ausschließlich bei Wildschweinen zum Einsatz. Hausschweine würden aufgrund der durch die Impfung drohenden Handelsrestriktionen ohnehin nicht geimpft.
Weitere interessante Erkenntnisse zum Thema Afrikanische Schweinepest lesen Sie in der aktuellen top agrar-Ausgabe (9/2019) ab Seite S14.