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Nach heimlichen Videos

Mögliche Tierschutzverstöße: Bio-Schlachthof Färber will umbauen

Wegen unsachgemäßer Betäubung und Schlachtung von Schweinen steht der Schlachthof Färber in Neuruppin derzeit in der Kritik. Der Betrieb will modernisieren, nachdem sich ein großer Abnehmer abwendet.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachdem Tierrechtler am Dienstag heimlich erstellte Videos aus dem Bio-Schlachthof der Emil Färber GmbH (Belgern-Schildau) in Neuruppin bei Berlin veröffentlicht haben, steht der Schlachtbetrieb nun offenbar vorübergehend still. Zuletzt wurden ca. 600-700 Schweine pro Woche geschlachtet.

Die Aktivisten vermuten, dass dies mit dem Stopp der Zusammenarbeit der Bioladen-Kette „Bio-Company“ zusammenhängen könnte. Sie bezog Fleisch von dem Unternehmen für ihre 60 Filialen in Berlin, Brandenburg, Dresden, Hamburg und Potsdam. Zudem soll QS den Schlachthof im System gesperrt haben. Auch nehme der Betrieb nicht mehr an der "Initiative Tierwohl" teil, heißt es.

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Was ist passiert?

Hintergrund sind Szenen aus dem Betäubungsbereich. Mitarbeiter sollen die Schweine „getreten, geworfen und mit Haken geschlagen“ haben. Zudem gebe es im Betäubungsbereich keine Fixierungsmöglichkeit, so dass die Elektrozange im "Laufschritt" angesetzt werde. Dies führe immer wieder zu einer unsachgemäßen Anwendung mit der Folge, dass die Schweine nicht vollständig betäubt sind, so die Tierrechtler.

Bei mindestens 67 von 410 gefilmten Schweinen sei die gesetzliche Vorgabe von 20 Sekunden zwischen Betäubung und Entblutung überschritten und somit nicht eingehalten worden. Im Entblutungsbereich hätten etliche Tiere Schnappatmung bzw. Maulatmung gezeigt.

Die Staatsanwaltschaft in Neuruppin (AZ 334 UJs 22891/20) ermittelt gegen den Schlachthof wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.

Unternehmen gesteht Fehler ein

Gegenüber dem Tagesspiegel bestätigte die Färber GmbH die Vorwürfe. „Die Aufnahmen zeigen, dass es tatsächlich in unserem Betrieb in Neuruppin vor einigen Monaten Probleme bei Zutrieb und Betäubung gab, weil dort eingesetzte Mitarbeiter nicht den internen Vorschriften entsprechend gearbeitet haben.“ Das Unternehmen bedauere das außerordentlich und sei „noch heute schockiert über diese Aufnahmen“, zitiert die Zeitung aus einer Stellungnahme.

Und der RBB ergänzt, dass die Firma bereits mehrere Mitarbeiter entlassen und Strafanzeige gegen sie gestellt habe. Auch habe das Unternehmen nach eigenen Angaben ein umfangreiches Investitionsprogramm gestartet. "Mit dem auch die Arbeitsabläufe in der Schlachtung so verändert werden, dass in Zukunft solche Vorfälle nicht mehr vorkommen", heißt es schriftlich. Unter anderem sei eine Videoüberwachung installiert und eine Betäubeaufzeichnung erneuert worden.

Wir verurteilen solches Fehlverhalten zutiefst und haben selbstverständlich sofort personelle und organisatorische Maßnahmen ergriffen

„Ein solches Verhalten entspricht in keiner Weise unserer Firmenphilosophie und den Richtlinien, nach denen unsere Mitarbeiter geschult werden und zu arbeiten gehalten sind“, heißt es demnach in der Stellungnahme weiter. Tierschutz habe in dem Betrieb einen hohen Stellenwert.

Amt entzieht Kontrolleuren Sachkunde

Übereinstimmenden Presseberichten zufolge soll inzwischen der Landkreis Ostprignitz-Ruppin zwei Mitarbeitern die für die Schlachtung von Tieren nötige Sachkundebescheinigung entzogen haben. Weitere Maßnahmen könnten folgen. Im Amt hält man das Versagen der Veterinäre für nicht nachvollziehbar.

Nach Informationen des Senders RBB hatte das Veterinäramt schon im Oktober erste anonyme Hinweise erhalten, die allerdings nur bedingt aussagekräftig gewesen sein sollen. Das Amt habe daraufhin Kontrollen durchgeführt, bei denen ruhig und korrekt mit den Tieren umgegangen worden sei.

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