Aus dem Etat des russischen Landwirtschaftsministeriums sollen bis 2020 gut 95 Mio. € für die Kofinanzierung von Innovationsvorhaben bereitgestellt werden. Die Projekte zur Förderung des Know-hows im Agrarbereich werden mit Zuschüssen von bis zu 60 % der Gesamtausgaben unterstützt, erklärte Ressortchef Nikolai Fjodorow vergangene Woche nach Regierungsberatungen über den Einsatz moderner Agrartechnologien. Eine der Förderbedingungen sei die Beteiligung der Wirtschaft an der Finanzierung der Forschungen. Außerdem dürfe die Arbeit an den Projekten nicht länger als drei Jahre dauern, und die Ergebnisse sollten nach Möglichkeit auch in die Praxis übertragbar sein.
Die angestrebte Modernisierung des heimischen Agrarsektors müsse unter anderem darauf abzielen, die Abhängigkeit von Saatgut- und Zuchttierimporten zu verringern, erläuterte Fjodorow. Dafür soll nach seinen Angaben der Aufbau heimischer Zuchtzentren vorangetrieben werden. In der Veredlungswirtschaft sollten mindestens neun Zuchtzentren entstehen, darunter fünf in der Schweineproduktion. Aus dem Ressortetat will Fjodorow dafür bis zu 20 % der direkten Aufwendungen erstatten und er rechnet damit, dass die Regionalbudgets sich mit weiteren 5 % an der Finanzierung beteiligen. Die Vorhaben sollen in die Neufassung des für den Zeitraum bis 2020 ausgelegten nationalen Landentwicklungsprogramms aufgenommen werden.
Noch nicht zufrieden ist der russische Agrarminister mit der Tätigkeit der erst vor kurzem ins Leben gerufenen regionalen Agrarberatungsdienste. Bislang seien diese in 67 Teilrepubliken und Provinzen des Landes entstanden, doch müsse das Netzwerke noch auf mindestens 13 weitere Regionen ausgeweitet und die Qualität der Arbeit verbessert werden, betonte Fjodorow.