Preiskrise am Schweinemarkt
Müller-Fleisch: „Wir machen schon lange 5xD“
„In Süddeutschland gibt es nicht zu viele Schweine“, sagt Stefan Müller. Der Schlachtunternehmer erteilt Ausstiegsprogrammen eine Absage und fordert mehr Solidarität – vor allem für Ferkelerzeuger.
Wir sprachen mit dem Geschäftsführer der Müller Fleisch GmbH aus Birkenfeld, Stefan Müller, und dem Geschäftsführer der Ulmer Fleisch GmbH, Rolf Michelberger, über die Preiskrise am Schweinemarkt.
Die Stimmung unter Schweinehaltern war wohl noch nie so schlecht wie aktuell. Warum ist die aktuelle Preiskrise nicht mit dem normalen Schweinezyklus zu erklären?
Stefan Müller: Wir erleben auf allen Stufen einen rasanten Wandel. Vor eineinhalb Jahren hatten wir in der Fleischwirtschaft noch völlig andere Voraussetzungen. Mit ASP und Corona haben sich die Rahmenbedingungen völlig verändert. Exportmärkte sind weggebrochen und die Produktionskosten gestiegen. Für die Landwirte selbst hat sich ebenso vieles verändert: Vor zwei Jahren konnten sich die Bauern den Abnehmer ihrer Schweine noch aussuchen. Jetzt heißt es eher, wer nimmt sie noch?
Das ist doch eine gute Ausgangslage für Sie als Schlachtunternehmen. Sie können den Preis nach Belieben festlegen, oder?
Rolf Michelberger: Das wäre viel zu kurzfristig gedacht und ist nicht unsere Philosophie. Unsere größte mittelfristige Herausforderung, in den nächsten zwei bis drei Jahre ist es, den Lieferanten und Erzeugern eine Perspektive zu geben und für uns somit den Rohstoff für die Zukunft zu sichern. Die Schlachttiere der Landwirte sind unsere unternehmerische Rohstoffgrundlage ohne diese können wir nicht arbeiten und sind am Fleischmarkt nicht präsent.
Durch ASP in Deutschland sind Exportmöglichkeiten weggefallen, gleichzeitig geht der Schweinefleischkonsum immer weiter zurück. Sie brauchen doch auch weniger Tiere als früher, oder nicht?
Müller: Uns als Müller-Gruppe fehlt der Drittlandexport natürlich auch. Wir waren allerdings mengenmäßig und vom Anteil nie so abhängig von diesen Umsätzen, auch weil wir weit weg sind von den Frachthäfen. Wir haben uns daher schon immer stärker auf den heimischen Markt konzentriert. Und hier...
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