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Nach nur 7 Wochen: Lidl kassiert Bauern-Soli schon wieder ein

Lidl wird den Solidarzuschlag für die Bauern ab sofort nicht mehr zahlen. Der Verbraucher ist nicht bereit, im Supermarkt mehr Geld zu zahlen, teilt Lidl top agrar als Begründung mit.

Lesezeit: 3 Minuten

Viele Bauern haben es von vornherein befürchtet, jetzt ist es offiziell: Die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) kassiert den sogenannten Bauern-Soli bereits nach wenigen Wochen wieder ein. Heißt im Klartext: Den Aufschlag in Höhe von 1 bis 3 € pro Schwein, den die Schlachter bzw. Viehhändler seit Mitte Dezember an ihre Lieferanten ausgezahlt haben, wird es nicht mehr geben. Das trifft zumindest auf Lidl zu. Wie Rewe reagiert, ist bislang offen. Die Bauern haben in den wenigen Wochen mehrere Millionen Euro erhalten. Allein Westfleisch hat in den bisherigen sechs Auszahlungswochen über 2 Mio. € an die Mäster ausgeschüttet.

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Lidl begründet seinen Rückzieher damit, dass der Markt „…unserem Preissignal nicht gefolgt ist.“ Der Discounter hatte die Preise von zehn ausgewählten Schweinefleischprodukten um 1 € je kg erhöht und damit den Soli finanziert. Dem Unternehmen sei durch den Bauern-Soli ein erheblicher Wettbewerbsnachteil entstanden, schreibt Lidl an top agrar. In seiner Stellungnahme bemängelt Lidl außerdem, dass man die Preise nicht allein auf dem höheren Niveau halten könne. Dürfte im Klartext heißen: Lidl sind anscheinend die Kunden davongelaufen und das kann bzw. will man sich im hart umkämpften deutschen Einzelhandelsmarkt nicht leisten.

Lidl will weiter auf heimische Produkte setzen

Trotz des Rückziehers will Lidl weiterhin mit allen Partnern der Wertschöpfungskette nach Lösungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft suchen. „Wir werden die deutsche Landwirtschaft weiterhin fördern, indem wir die andauernden Gespräche konstruktiv unterstützen und auf Produkte aus heimischer Landwirtschaft setzen“, teilt Lidl mit.

Kurz kommentiert:Der Bauern-Soli ist bereits nach wenigen Wochen Geschichte. Wer ist schuld? Lidl allein an den Pranger zu stellen, greift zu kurz. Der harte Preiskampf im LEH hat dem Unternehmen keinerlei Chance gelassen, dass Projekt auf Dauer fortzuführen. Die Konkurrenz von Aldi und Co. wird sich die Hände gerieben haben – deren Umsätze dürften steil angestiegen sein. Es braucht vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Umdenken in Deutschland! Wenn die Tierhaltung hierzulande gehalten werden soll, muss der Verbraucher endlich einsehen, dass Ramschpreise und wöchentliche Preiskämpfe auf dem Rücken der Bauern nicht die Lösung sind.

Festzuhalten bleibt auch: Lidl's Boni-Vorstoß war ein super Feldversuch. Man hat ausprobiert, einen Mehrpreis für die deutschen Bauern auszuflaggen und ist damit gründlich baden gegangen. Die Ergebnisse einer früheren Osnabrücker Studie zum Verbraucherverhalten sind durch Lidl's Boni-Projekt damit klar bestätigt worden.

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