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Nachholbedarf beim deutschen Schweinepreis

Beim europäischen Schweinepreisvergleich der ISN\-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands war in den letzten Jahren eine deutliche Verringerung des Preisabstands zwischen dem deutschen und dänischen Schweinepreis zu beobachten. In den Jahren 2004 bis 2006 lag der Unterschied im Jahresschnitt bei elf Cent.

Lesezeit: 4 Minuten

Beim europäischen Schweinepreisvergleich der ISN\-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands war in den letzten Jahren eine deutliche Verringerung des Preisabstands zwischen dem deutschen und dänischen Schweinepreis zu beobachten. In den Jahren 2004 bis 2006 lag der Unterschied im Jahresschnitt bei elf Cent. In den Jahren 2007 und 2009 fiel die Differenz mit acht Cent deutlich geringer aus zuvor. Im Jahr 2008 mit den durchschnittlich höchsten Schweinepreisen der Jahre 2004 bis 2009 zog die Differenz mit 15 Cent deutlich an. In den genannten Jahren stieg der Schweinepreis in Dänemark in den Sommermonaten nicht so deutlich an wie in Deutschland. Besonders auffällig ist dieser Unterschied in den Sommermonaten 2008 mit einer Differenz zwischen Deutschland und Dänemark von bis zu 20 Cent. Im bisherigen Verlauf dieses Jahres (KW 1-20) hat sich der Abstand auf 5 Cent verringert. Durchschnittlich lag die korrigierte Notierung in Dänemark bei 1,24 €/kg SG und in Deutschland bei 1,29 €/kg SG.


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In den Kalenderwochen eins bis acht 2010 lag der Preisabstand zwischen Deutschland und Dänemark noch bei neun bzw. zehn Cent. Danach gab der Schweinepreis in Deutschland um sechs Cent nach und der Abstand zu den dänischen Nachbarn ging auf drei Cent zurück. In der dreizehnten Kalenderwoche zog der Preis in Dänemark um umgerechnet zwei Cent an und verringerte den Abstand zu Deutschland auf nur noch einen Cent. In der vergangenen Schlachtwoche folgte dann der Anstieg des Preises in Dänemark, während der Preis in Deutschland unverändert blieb. Die Folge war, dass die dänische Notierung erstmals die deutsche Notierung überholte, zwar "nur" um einen Cent, aber der zweite Hieb folgte auf dem Fuße: In der aktuellen Woche liegt Deutschland trotz des Preisanstieges sogar zwei Cent hinter der dänischen Notierung.


Und warum? Dazu sei zunächst einmal die aktuelle Situation der Schweinemäster und Schlachtunternehmen in Deutschland und Dänemark dargestellt. In Dänemark gab es im Jahr 2009 12,7 Mio. Schweine. Der Schweinebestand in Dänemark ist von 2000 bis 2007 zwischenzeitlich auf 110 % angestiegen, danach ist er jedoch wieder abgesunken und hat sich aber im Jahr 2009 etwas oberhalb des Niveaus von 2000 eingependelt. Die Zahl der Schweineschlachtungen lag 2009 bei 22,4 Mio. Stück. Für 2010 wird mit einem ähnlich hohen Schlachtaufkommen gerechnet. Die Zahl der Schlachtunternehmen ist mit drei erwähnenswerten Betrieben sehr gering. Danish Crown nimmt mit einem Marktanteil von 82% fast eine monopolistische Stellung unter den Schlachtunternehmen ein. Der Anteil von Tican liegt bei 8 % und der von Brorup (Tönnies) bei derzeit 2 %.


Und in Deutschland? Der Schweinebestand lag im Jahr 2009 bei 26,9 Mio. Schweinen. Damit befindet sich auch der Schweinebestand im Jahr 2009 um vier Prozent über dem Niveau von 2000. Dabei muss berücksichtigt werden, dass der Schweinebestand in Deutschland mit 26,9 Mio. Tieren mehr als doppelt so hoch ist wie in Dänemark.


Die Zahl der Schweineschlachtungen stieg im Jahr 2009 auf 56,2 Mio. Tiere in Deutschland. Für das aktuelle Jahr wird mit einem weiteren Plus auf 57,8 Mio. Schlachtungen gerechnet. Die Struktur der Schlachtunternehmen in Deutschland ist aus Sicht der Schweinehalter mit dem wachsenden Mittelstand und den "großen Dreien" deutlich besser aufgestellt als in Dänemark und die Landwirte haben wesentlich mehr Möglichkeiten ihre Schweine zu vermarkten.


Die Begründung für die höheren Preisanstiege in Dänemark ist u.a. auf die in den letzten Monaten verbesserten Exportbedingungen durch die Wechselkursänderungen zurückzuführen. Des Weiteren erhöhen die dänischen Landwirte den Druck auf die Schlachtunternehmen, indem die Schweinehalter die Lebendexporte von Schlachtschweinen insbesondere in das benachbarte Deutschland aufgrund des bis dato besseren Preises erhöht haben. Dadurch sind die Schlachtunternehmen gezwungen, höhere Preise zu zahlen, um ihre Schlachthaken auszulasten.


Was muss in Deutschland passieren?


In Deutschland ist ein weiterer Preisanstieg dringend nötig. Das rege Interesse der Schlachtunternehmen an schlachtreifen Schweinen muss sich endlich auch in einem deutlichen Preisanstieg niederschlagen. Die Schlachtunternehmen müssen einsehen, dass die deutschen Schweinehalter bei dem derzeitigen Preisniveau langfristig nicht existieren können. Nicht nur in Dänemark haben die Schlachtunternehmen in letzter Zeit von den Guten Exportgeschäften profitieren können. Die Bundesregierung hat viele Veterinärabkommen mit diversen Drittländern auf den Weg gebracht, von denen die hiesigen Schlachtunternehmen nicht nur mengenmäßig, sondern auch finanziell profitieren können.

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