Die deutschen Tierhalter und -verarbeiter müssen sich auf neue Tierseuchen einstellen. Darauf hat die Virologin Dr. Ute Ziegler vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Jahrestagung der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte (VVTN) vergangene Woche in Wiesbaden hingewiesen. Ziegler zufolge führen weltweiter Reiseverkehr und Handel zur „Einfuhr“ neuer Tierseuchenerreger durch Insekten, die beispielsweise in Altreifen und Schnittblumen nach Europa kommen.
Manche Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest im Osten Europas stünden zum Teil schon vor der Tür. Von daher stelle sich nicht die Frage, ob sie die Bundesrepublik erreichten, sondern wann, warnte die Referentin. Frau Dr. Ziegler wies noch einmal darauf hin, dass die Afrikanische Schweinepest nur für Tiere gefährlich sei, nicht für den Menschen. Andere Krankheiten wie die Japanische Enzephalitis, das West-Nil-Virus oder das Rift Valley Fieber seien als Zoonose jedoch auch für den Menschen von Bedeutung. Ziegler empfahl, trotz aller bestehenden Unsicherheiten auf das Vorkommen dieser Krankheiten vorbereitet zu sein. (AgE)