Wie aus vorläufigen Daten der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) hervorgeht, haben die niederländischen Schweinehändler 2021 rund 6,26 Mio. Ferkel im EU-Ausland abgesetzt; das waren 744.100 oder 10,6 % weniger als im Vorjahr. Deutschland blieb mit 3,56 Mio. abgenommenen Tieren Hauptkunde, doch waren die Lieferungen ins Bundesgebiet um 718.300 Stück beziehungsweise 16,8 % rückläufig. Unter anderem der Schweinestau zu Jahresbeginn und die niedrigen Preise am Schweinemarkt in Deutschland aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wirkten absatzdämpfend.

Polen: Ferkelexport eingebrochen

In den Niederlanden selbst sorgte zudem der Abbau der Sauenbestände für ein geringeres Angebot. Auch in viele andere EU-Länder verkauften die Niederländer 2021 weniger Ferkel. So nahm die entsprechende Ausfuhr ins Nachbarland Belgien um 15,0 % auf 766.600 und nach Italien um 22,0 % auf 96.800 Tiere ab. Einen regelrechten Einbruch um 71,4 % auf nur noch 41.400 Ferkel gab es im Geschäft mit Polen. Eine Ausnahme stellte die Vermarktung von Tieren nach Spanien dar, die im Vorjahresvergleich um rund 258.000 oder 19,9 % auf 1,55 Mio. Stück zulegte.

Minus auch bei Schlachtschweineausfuhren

Noch deutlicher als bei den Ferkeln wirkten sich 2021 die Verwerfungen am EU-Schweinemarkt durch Corona und die ASP und die Drosselung der Schweinefleischimporte Chinas auf die niederländischen Schlachtschweineausfuhren aus. Diese gingen im Vergleich zu 2020 um rund 533.500 oder 42,5 % auf nur noch 721.400 Tiere zurück. Maßgeblich dafür war der Einbruch der Lieferung schlachtreifer Schweine nach Deutschland um 567.500 oder die Hälfte auf 559.200 Stück. Zwar konnte dies durch Mehrverkäufe nach Belgien, Polen oder Italien etwas abgemildert werden, doch blieb unter dem Strich ein dickes Minus. Ähnlich sah dies beim Absatz von Sauen in der EU aus, der gegenüber 2020 um fast 19 % auf 512.200 Tiere sank. Auch hierfür war der Exportrückgang an Deutschland als Hauptkunden mit 136.300 Stück oder 42,6 % auf 183.100 Sauen verantwortlich.