Nutztierstrategie
NRW-Landesregierung plant Gesetzesvorstoß zur Zukunft der Nutztierhaltung
Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser will den Umbau hin zu mehr Tierwohl erleichtern und fordert von der Branche einen Fleisch-Kodex sowie faire Preise entlang der Kette.
Beim Thema Tierwohl will die nordrhein-westfälische Landesregierung weiter vorangehen. Zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung plant NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser Anfang 2022 einen Gesetzesvorstoß, um den Umbau in den Betrieben zu erleichtern und zu forcieren. Darin sollen Regelungslücken geschlossen sowie baurechtliche Hürden abgebaut werden. Das teilte das Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Düsseldorf mit.
Heinen-Esser fordert Fleisch-Kodex
Ministerin Heinen-Esser will zudem am kommenden Montag (04.Oktober) mit Vertretern aus Landwirtschaft, Einzelhandel und Verbänden über die aktuelle Situation am Schweinemarkt sprechen. Im Mittelpunkt des Austausches sollen die Ankündigungen von Unternehmen des Einzelhandels stehen, bis 2030 nur noch Frischfleisch der Haltungsstufen 3 und 4 verkaufen zu wollen. top agrar berichtete.
„So begrüßenswert das Ziel ist – wichtig ist, dass Handel und Erzeuger gemeinsam über den Weg dorthin beraten“, sagte die Ministerin. Nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, könne der Umbau gelingen. Der Umbau erfordere Zeit und sei kostenintensiv. Landwirte haben derzeit einerseits mit niedrigen Preisen und schwierigen Absatzmärkten und andererseits mit hohen Kosten und Auflagen zu kämpfen, so Heinen-Esser.
Sie fordert die Fleischbranche auf, einen gemeinsamen Kodex zu erarbeiten, in dem die Produktqualität neu definiert und entsprechend honoriert werden soll. "Fleischqualität, die auch durch hohe Tier- und Umweltschutzkriterien definiert ist, muss zum nordrhein-westfälischen Markenzeichen werden“, forderte Heinen-Esser. Ziel müsse sein, die heimische Landwirtschaft zu stärken und zu verhindern, dass Importfleisch mit niedrigeren Haltungsstandards regionale Produkte verdränge.
Mehr zu dem Thema
Die Redaktion empfiehlt
Meistgelesene Artikel
-
Niederländische Bauern lassen Gülle am Haus der Umweltministerin ab
-
300 niederländische Traktoren blockieren Grenze nach Deutschland
-
Valtra Q: Neuer Großtraktor für Landwirte und Lohnunternehmer
-
Hopfenanbauer muss 300.000 € für Heizöl und Diesel zahlen
-
Bauernmilliarde 2022 startet: So kommen Landwirte an die neuen Fördergelder
Meistdiskutierte Meldungen
-
Kompromiss zum Verbrennerverbot 2035: Lemke schlägt Ausnahme für E-Fuels vor
-
Özdemir will Mindeststandards für Milchkühe und Mastputen aufsetzen
-
Werner Schwarz soll Landwirtschaftsminister in SH werden
-
Niederländische Bauern lassen Gülle am Haus der Umweltministerin ab
-
Özdemir erwartet weiter steigende Lebensmittelpreise