Der österreichische Gesundheitsminister Alois Stöger hat die Verhandlungen mit der Erzeugerseite zur Novelle der Schweinehaltungsverordnung einseitig abgebrochen. Obwohl für Anfang September weitere Gesprächstermine angesetzt waren, teilte Stöger in einem Brief an Volksanwalt Peter Kostelka überraschend das Scheitern der Debatte mit. Der Minister begründet den Abbruch mit dem Vorwurf, dass in den achtmonatigen Verhandlungen keine ernsthafte Bereitschaft der Erzeuger bestanden habe, die Fixierung von Sauen in Abferkelbuchten zu ändern. Die Gesetzesänderung beinhaltet unter anderem ein Verbot des Ferkelschutzkorbes.
Vertreter der Landwirtschaft kritisieren die Vorgehensweise des Politikers scharf. "Das Verhalten von Stöger zeigt, dass er nur Scheingespräche geführt hat und mit dem Thema Ferkelschutzkorb nur politisches Kleingeld machen will. Obwohl wir zu weitgehenden Kompromissen bereit gewesen sind, lässt der Gesundheitsminister die Verhandlungen kurz vor Abschluss platzen. Sollte der Ferkelschutzkorb in Österreich völlig verboten werden, stehen zahlreiche Kleinbauern vor dem Ruin", betont Georg Mayringer, Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Schweinebauern.