Die Österreichische Tierärztekammer hat auf die Arbeit der Veterinäre in Zeiten der Coronakrise hingewiesen. „Lebensmittelliefernde Nutztiere müssen veterinärmedizinisch versorgt werden; diese Notwendigkeit ist politisch als auch gesellschaftlich unumstritten“, betonte Kammerpräsident Kurt Frühwirth am vergangenen Donnerstag (26.3.) in Wien. Die Tierärzte seien daher systemrelevant, denn ohne ihren Einsatz beziehungsweise ihre Verantwortung und Sicherheit stünden auch Schlachtbetriebe im schlimmsten Fall still. Hinzu komme der Aspekt der Tierseuchenbekämpfung, der angesichts der aktuellen Gefahr durch die Vogelgrippe und die Afrikanische Schweinepest (ASF) von besonderer Bedeutung sei.
Politik soll Tierärzte unterstützen
Allerdings könnten die Veterinäre angesichts der Coronakrise ohne Unterstützung der Politik ihre Aufgaben nicht in vollem Umfang wahrnehmen, warnte Frühwirth. Er forderte die Regierung in Wien auf, die Tierärzte aus dem Covid-Härtefonds finanziell abzusichern und des Weiteren für ihre Schutzausrüstung sowie entsprechende Corona-Tests Sorge zu tragen. Nur mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen könnten die Veterinäre ihre tägliche Arbeit aufrechterhalten, stellte der Kammerpräsident klar. Ohne Schutz und ohne Tests gefährdeten sie nicht nur die systemrelevanten lebensmittelliefernden Betriebe, sondern auch ihre Mitmenschen. Frühwirth wies darauf hin, dass viele Tierärzte aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Allgemeinheit ihre tägliche, meist körpernahe Arbeit mit den tierischen Patienten und deren Haltern massiv eingeschränkt oder sogar eingestellt hätten. Allerdings würden dringliche Tätigkeiten wie Akutbehandlungen weiter durchgeführt. Dennoch müsse man, wie im Humanbereich, besonders darauf achten, dass die tierärztliche Versorgung nicht in Gefahr gerate.