Die ASP hat letzte Woche die polnische Veredlungshochburg Großpolen erreicht. Im Krisenhauptquartier in Posen wurde beschlossen, umgehend eine 5 km große Sicherheitszone um den Seuchenfundort im Dorf Kłębowo im Kreis Wolsztyn zu ziehen. Zudem soll der ohnehin bestehende Zaun, der die Veredlungshochburg schützen sollte, jetzt auf 37 km Länge erweitert werden. „Unser Ziel ist, weitere Betriebe mit Hausschweinen vor der Seuche zu schützen“, erklärte die zuständige Kreisveterinärin Dominika Kmet. Parallel dazu wurde in den Wäldern eine intensive Suche nach verendeten bzw. erkrankten Wildschweinen gestartet.
In Polen rechnet man damit, dass die EU in dieser Woche entscheiden wird, wo Sperrzonen errichtet werden. Für Halter von Hausschweinen hat die Einrichtung von Sperrzonen massive Beschränkungen zur Folge. Zum Verkauf anstehende Tiere müssen im Voraus untersucht werden. Die Ankündigung der Sperrzonen hat für Chaos am Schlachtschweinemarkt gesorgt, weil viele Betriebsleiter noch rasch ihre Tiere zum Verkauf angemeldet haben. Transport-Lkw waren teilweise nicht mehr verfügbar, wie top agrar-Polska berichtet.
Niedersachsen will Kadaversuchhunde ausbilden
Unterdessen meldet der NDR, dass Niedersachsen die Ausbildung von Wildschweinkadaver-Suchhunden plant. Es gebe erste Gespräche mit Vertretern unterschiedlicher Verbände, sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums in Hannover. "Vorgesehen ist, aufbauend auf den Erfahrungen zur Ausbildung und Prüfung im Saarland, ebenfalls in eine Ausbildung einzusteigen."
Im Saarland gibt es seit Kurzem speziell ausgebildete Hunde. Sie können im Ernstfall verendete Wildschweine aufspüren. Kadaver müssen schnell entfernt werden, weil die Erreger der Schweinepest selbst während des Verwesungsprozesses noch lange ansteckend sind. Wann und von wem die ersten Hunde in Niedersachsen ausgebildet werden, ist noch unklar.