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VEZG-Schweinenotierung: Preismisere hält an

Die Misere am Schlachtschweine- und Ferkelmarkt hält weiter an. Dazu der aktuelle top agrar-Marktkommentar. Verärgert zeigt sich auch Jörn Ehlers vom Landvolk.

Lesezeit: 4 Minuten

Die deutliche Preissenkung der vergangenen Woche hat die Lage am Schweinemarkt kaum verändert. Wie soll sie auch, wenn die Schlachtkapazitäten fehlen? Immerhin scheint sich die Lage regional dadurch zu entspannen, dass Tönnies in Rheda nun deutlich mehr zerlegen kann.

Insgesamt bleiben die Überhänge und die Schlachtgewichte aber hoch. Im Fleischverkauf wurde die Preissenkung offenbar eins zu eins weitergegeben. Die VEZG hat die Notierung gestern (25.11.) unverändert bei 1,19 €/kg SG stehen.

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Trauerspiel am Ferkelmarkt

Das Trauerspiel am Ferkelmarkt setzt sich fort. Die Notierungen geben bundesweit zwischen drei und fünf Euro je Tier nach. Die Einstallbereitschaft ist gering und wird durch Koppelgeschäfte gestützt. Freie Ferkelpartien sind aktuell kaum abzusetzen. Die weiteren Aussichten sind unsicher.

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Ehlers: "Wo bleiben Wertschöpfung und Wertschätzung?"

von Alfons Deter

„Die Maske ist gefallen! Für uns Schweinehalter und Landwirte zeigen die großen Akteure des Lebensmittelhandels zwei Gesichter, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Für die Öffentlichkeit „liebt man Lebensmittel“ und setzt sie ins rechte Licht, aber wir, die Erzeuger dieser guten Lebensmittel, bleiben im Verborgenen und werden vom LEH weder wertgeschätzt noch anständig dafür bezahlt. Das Gegenteil ist der Fall“, bezieht Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers Stellung zum „Empörungsbrief“ der großen Lebensmittelkonzerne.

Zu Recht fragen sich Landwirte sowie Schweinehalter und Ferkelerzeuger, wo die Wertschöpfung bleibt? „Da stopft sich gerade jemand die Taschen auf Kosten der Schweinehalter und Landwirte voll. Der Schweinepreis sinkt und sinkt, doch der Verbraucher zahlt an der Kasse nicht weniger für die Produkte. Erzeuger- und Verbraucherpreise gehen immer weiter auseinander, die Preisspanne hat sich seit Januar 2020 um 20 Prozent erhöht“, zeigt Jörn Ehlers auf und sieht die Politik in der Pflicht, endlich aktiv einzugreifen.

„Wir fordern schon lange die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für unsere qualitativ hochwertigen Produkte, damit der Kunde auf einem Blick erkennen kann, dass er gute, niedersächsische bzw. deutsche Qualität kauft und den Händlern so die Intransparenz beim Warenfluss genommen wird“, sagt Ehlers.

Statt zusammenzurücken und gemeinsam nach Lösungen für den Preisverfall und die fehlenden Absatzmärkte zu suchen, zeigt sich der Handel unbeeindruckt. „Gerade jetzt kommt es auf verlässliche Handelspartner an. Wir Landwirte und Schweinehalter erfüllen unseren Teil“, erklärt der Landvolk-Vizepräsident. „Doch bei den großen Lebensmittelpartnern hat es den Anschein, dass, wo immer möglich, die immer größer werdende eigene Marktmacht eingesetzt wird, um eben diesen Markt außer Kraft zu setzen. Lange überfällig ist deshalb eine Regelung hierzu im Agrarmarktstrukturgesetz, um unlautere Praktiken zu unterbinden. Wir brauchen eine Stärkung der Landwirtschaft im Zusammenspiel der Märkte. Zudem müssen vorhandene Regulierungsbehörden, wie das Bundeskartellamt, gestärkt werden“, fordert Ehlers für die niedersächsischen Bauern.

Corona, der Lockdown in der Gastronomie sowie die Afrikanische Schweinepest haben zu Absatzschwierigkeiten und Schweinestau geführt. Die Fleischpreise sind im Keller, daher ist man beim Landvolk auf den „Schweinegipfel“ am Freitag von Ministerin Klöckner mit den Landesagrarministern gespannt. „Wir sind noch lange nicht aus dem Stau raus. Ich rechne damit, dass der Branche mit den Weihnachtsfeiertagen eine weitere Stauwelle bevorsteht“, befürchtet Ehlers.

Der Weihnachtsurlaub, die Fahrten der Schlachthofmitarbeiter in ihre Heimatländer und Schließungen von Schlachthöfen – wie aktuell in Süddeutschland aufgrund erneuter Corona-Ausbrüche – werden die Anzahl schlachtreifer Schweine wieder ansteigen lassen, vermutet er. „Und gerade deshalb wäre eine gewisse Solidarität und faires Handeln unter den Handelspartnern wünschenswert – nicht nur zu Weihnachten! Dann wären solche Gesetzesänderungen auch nicht nötig“, erklärt Ehlers abschließend.

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