Seit 30 Jahren bereitet das PRRS-Virus (Porzines reproduktives und respiratorishes Syndrom) den Schweinehaltern weltweit große Probleme und verursacht große wirtschaftliche Verluste. Inzwischen rückt bei der Labordiagnose der reine Erregernachweis immer weiter in den Hintergrund. Dafür gewinnt das Herdenmonitoring immer mehr an Bedeutung, meldet der niederländische Tiergesundheitsdienst GVD.
Herkunft per Sequenzanalyse bestimmen
Mit den heute zur Verfügung stehenden Nachweismöglichkeiten sei es nicht nur möglich, die Anwesenheit oder Abwesenheit des Virus nachzuweisen. Das gefundene Virus könne darüber hinaus auch genau typisiert werden. Der erste Schritt bei dieser Typisierung sei der Nachweis des Erregers mit einem PCR-Test (Polymerase-Ketten-Reaktion). Probenmaterial wird untersucht. Und wenn das Virus erkannt werde, könne es mittels einer Sequenzanalyse weiter typisiert werden.
Bei einer Sequenzanalyse wird die RNA des Virus untersucht und anschließend mit einer speziellen Software mit anderen bekannten PRRS-Viren verglichen. Auf diese Weise lasse sich z.B. nachweisen, ob es Impfviren handele oder PRRS-Erreger, die schon früher im Bestand nachgewiesen wurden. Langsam aber sicher würden die Forscher dadurch ein besseres Verständnis für das PRRS-Virus entwickeln. Der Schwerpunkt in der Diagnostik des PRRS-Virus verlagere sich von der Erforschung klinischer Ausbrüche hin zur Überwachung des aktuellen Status des Betriebes.
Vorbeugend handeln
Die Überwachung ermögliche es, frühzeitig zu erkennen, ob ein neues Virus auf dem Betrieb zirkuliert und ob es ein potenzielles Risiko für den Schweinebestand darstellt. Das biete die Möglichkeit, vorbeugend zu handeln.
Der GVD erwartet, dass sich die PRRS-Forschung weiter entwickelt. Um nachzuweisen, ob zwei PRRS-Viren aus unterschiedlichen Beständen oder Regionen identisch sind, werde derzeit nur ein kleiner Abschnitt des Virus untersucht. Neue Techniken könnten es in Zukunft ermöglichen, das gesamte genetische Material des Virus zu analysieren.