Nach Ansicht des Landesverbandes der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS) liegt die Zukunft der deutschen Ferkelerzeuger derzeit zu großen Teilen in den Händen der QS Qualität und Sicherheit GmbH. Wie der LNS in einer Pressemitteilung betont, müsse QS beim nach wie vor heiß diskutierten Thema Ferkelkastration dringend eine Positivliste mit der nach deutschen Rechtsvorschriften zugelassenen Kastrationsmethoden erstellen. Nur so könne sichergestellt werden, dass auch für Importferkel ein höherer Tierschutzstandard bei der Kastration eingehalten wird. Mastbetriebe sollten zudem künftig nur dann den QS-Status erhalten, wenn sie Ferkel nach der von QS herausgegebenen Positivliste einstallen.
„Entscheidend ist, dass die deutschen Ferkelerzeuger rechtzeitig vor dem Ende der Übergangsfrist Ende 2020 vor Wettbewerbsverzerrungen auf der europäischen Erzeugerstufe geschützt werden. Die von Dänemark und den Niederlanden bereits beschlossenen Kastrationsmöglichkeiten sind nach unserer Einschätzung erheblich kostengünstiger als die derzeit von der Bundesregierung favorisierten bzw. zugelassenen Wege. Dadurch werden deutsche Sauenhalter finanziell massiv benachteiligt. Im schlimmsten Fall droht ein massiver Strukturbruch“, erklären die beiden Vorsitzenden des LNS, Heinrich Lütjens und Jürgen Albers gegenüber top agrar. „Den QS-Status dürfen in Zukunft nur solche Ferkelerzeugerbetriebe erhalten, die ihre Ferkel nach den in Deutschland gesetzlich zugelassenen Wegen kastrieren“.