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Raspsschrot auch für Sauen und Eber geeignet
Rapsextrationsschrot (RES) kann sowohl bei Sauen als auch bei Mastebern anstelle von Sojaextraktionsschrot (SES) eingesetzt werden, ohne dass negative Folgen für die Lebensmasseentwicklung, Fruchtbarkeit oder Gesundheit der Tiere befürchtet werden müssen.
Rapsextrationsschrot (RES) kann sowohl bei Sauen als auch bei Mastebern anstelle von Sojaextraktionsschrot (SES) eingesetzt werden, ohne dass negative Folgen für die Lebensmasseentwicklung, Fruchtbarkeit oder Gesundheit der Tiere befürchtet werden müssen. So lautet das Fazit von zwei Langzeitversuchen, die Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) Sachsen-Anhalt im Auftrag der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) durchgeführt haben. Wie Dr. Wolfgang Preissinger vom LfL vergangene Woche in Berlin vor Journalisten berichtete, wurden in einer Langzeitstudie unterschiedliche Einsatzhöhen von RES im Futter bei tragenden und säugenden Sauen geprüft. Dabei habe sich gezeigt, dass RES im Futter tragender Sauen bei Ergänzung mit entsprechend ausgestattetem Mineralfutter als alleiniges Eiweißfutter eingesetzt werden könne. Bei säugenden Sauen sind nach Angaben Preissingers Anteile von 10 % RES im Futter ohne größere Leistungseinbußen möglich, wobei er allerdings für Hochleistungsherden und bei hohem Jungsauenanteil aus Sicherheitsgründen Anteile von 5 % bis 8 % empfiehlt.
Laut Dr. Manfred Weber vom LLFG ist RES bei weiblichen und kastrierten männlichen Masttieren bereits ein bewährtes Eiweißfuttermittel. Untersuchungen und Praxiserfahrungen hätten gezeigt, dass in der Endmast ohne weiteres bis zu 20 % RES eingesetzt werden könnten. Da jedoch absehbar sei, dass kastrierte männliche Schweine, sogenannte Börge in Zukunft aus politischen Gründen nicht mehr in der Mast zum Einsatz kämen, sei es notwendig geworden, die entsprechenden Fütterungsversuche auch mit Ebern zu wiederholen. Weber zufolge ergab die Untersuchung mit RES-Rationsanteilen zwischen 0 % und 20 % im Vergleich zu entsprechenden SES-Anteilen bei den Zunahmeleistungen keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Eiweißträgern. Auch im Hinblick auf Fleischqualität und Ebergeruch seien keine wesentlichen Abweichungen zur Kontrollgruppe festgestellt worde.