Tiergesundheit
Rekordumsätze auf dem Tierarzneimittelmarkt
Der Gesamterlös auf dem Tierarzneimittelmarkt stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % auf schätzungsweise 900 Mio. € an. Davon entfielen knapp 40 % auf das Nutztiersegment.
Der Umsatz am deutschen Tierarzneimittelmarkt hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt und einen neuen Rekord erreicht. Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) am Montag vergangener Woche in Bonn berichtete, stieg der Gesamterlös 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % auf schätzungsweise 900 Mio. €; davon entfielen 61 % auf Heimtiere, der Rest auf Nutztiere. Wie in den Jahren zuvor hat sich das Hobbytiersegment wesentlich dynamischer entwickelt als der Nutztierbereich.
Impfstoff-Umsatz wegen Schweinekrise rückläufig
Im Einzelnen ging der Umsatz von Impfstoffen um 1,6 % auf 229,0 Mio. € zurück, was der Bundesverband mit der schwierigen Lage in der Nutztierhaltung und vor allem in der Schweineproduktion begründete. Indes hätten sich die kontinuierlichen Maßnahmen zur Krankheitsvorbeugung und die umfassendere Fürsorge bei Kleintieren sowie vermehrte Pferdeimpfungen positiv ausgewirkt.
Noch stärker als bei den Impfstoffen sank laut BfT der Umsatz im Antiinfektiva-Segment, und zwar um 4,7 % auf 142,7 Mio. €. Damit wurde wieder das Niveau von 2019 erreicht. Als Auslöser nannte der Bundesverband vor allem die sinkenden Nutztierzahlen und die Vermarktung von Generika bei bestimmten Wirkstoffen.
Für das Geschäft mit Antiparasitika und Spezialitäten wurden allerdings Erlöszuwächse von 5,4 % auf 163,5 Mio. € beziehungsweise um 9,1 % auf 365,5 Mio. € verzeichnet. Hier habe die intensive Umsorgung der Klein- und Heimtieren eine wichtige Rolle gespielt, deren Zahl während der Corona-Pandemie gestiegen sei, so der BfT.
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