Die Schweinehalter in Rumänien haben auf die fortwährende Preismisere an den Märkten und die Schweinepest im vergangenen Jahr mit einem starken Bestandsabbau reagiert. Das nationale Statistikamt in Bukarest ermittelte für den Stichtag 1. April 2008 einen Schweinebestand von insgesamt nur noch 5,09 Millionen Tieren, das waren 13,3 % weniger als ein Jahr zuvor. Die Bestandsverkleinerung dürfte in der Fleischproduktion nun voll durchschlagen, denn bei den Ferkeln ermittelten die Bukarester Statistiker ein überproportional starkes Minus von 18,6 % auf 972 700 Tiere. Bei den Tieren bis 50 kg fiel der Rückgang mit 11,6 % auf 2,07 Millionen Schweine deutlich schwächer aus. Bei den Zuchtsauen wurde auf Basis der repräsentativen Stichprobe eine Abnahme um 16,6 % auf gut 386 000 Tiere ermittelt. Bereits zum Jahresende 2007 hatte der Schweinebestand in der rumänischen Landwirtschaft stark abgenommen und mit 6,57 Millionen Tieren einschließlich Zuchtsauen um 3,7 % unter dem entsprechenden Vorjahresniveau gelegen. Der Vorsitzende des Verbandes der rumänischen Schweineproduzenten, Gheorghe Charuz, erwartet bis zum Jahresende Preissteigerungen im zweistelligen Bereich. So sollen sich laut seinen Erwartungen Schweinehälften aus heimischer Erzeugung um bis zu ein Viertel verteuern. Bereits bis zum Herbst würden die Erzeugerpreise um mindestens 15 % steigen. Die rumänische Fleischverarbeitungsindustrie teilte unterdessen mit, dass sich wegen der hohen Erdgas- und Strompreise Räucherwaren um 8 % bis 10 % verteuern werden. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fleisch und Fleischwaren liegt in Rumänien mit durchschnittlich 64,5 kg jährlich deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 86 kg. Mit rund 32 kg entfällt etwa die Hälfte des Konsums auf Schweinefleisch, gefolgt von Geflügel mit rund 21 kg.
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