Smithfield Romania, ein Tochterunternehmen des US-Konzerns, rechnet für 2010 mit einem moderateren Wachstum. Wie der Generaldirektor von Smithfield Romania, Bogdan Mihail, kürzlich gegenüber dem Bukarester Informationsdienst zf.ro mitteilte, werden Investitionsvorhaben überprüft. "Im Prinzip" seien die Entwicklungschancen auf dem rumänischen Fleischmarkt aber nicht schlecht, erklärte Mihail und verwies auf das große Angebotsdefizit an Fleisch aus inländischer Produktion. Dem Generaldirektor zufolge basieren 70 % der Fleischerzeugung in Rumänien auf Rohstoffimporten. Für 2010 werde mit einem Umsatzwachstum in der Größenordnung von 10 % gerechnet. Im vergangenen Jahr sei der Umsatz um 30 % auf 112 Mio. € gestiegen. Allerdings schrieb das Unternehmen 2007 und 2008 Verluste in Millionenhöhe. Laut Mihail will Smithfield seine Produktions- und Verarbeitungskapazitäten in diesem Jahr dennoch um 10 % ausbauen. Das Unternehmen gilt mit einer Schlachtkapazität von 600 Schweinen pro Stunde und 950 Mitarbeitern als "größter rumänischer Schlachthof".
Beim Aufbau neuer Mastkapazitäten in der westrumänischen Region TimiÅŸ sollen auch Fördermittel der EU genutzt werden. Im vorigen Jahr investierte das Unternehmen dort 18 Mio. € in neue Mastanlagen und 22 Mio. € in zwölf Ferkelaufzuchtbetriebe. Die US-Tochter betreibt derzeit an 47 Standorten in Rumänien Schweinehaltung; der Bestand beläuft sich auf insgesamt mehr als 50.000 Sauen und 850.000 Masttiere. Zudem verfügt Smithfield in Westrumänien über zwei Futtermittelbetriebe. Um die vor allem unter der Dorfbevölkerung weit verbreitete Animosität gegenüber dem US-"Fleischgiganten" abzubauen, werde eine intensive Corporate-Identity-Politik betrieben, sagte Mihail. Dabei stünden die Themen Lebensmittelsicherheit und Umweltverantwortung sowie die Förderung von Gemeinden im Vordergrund.