Zur Bekämpfung und Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest hat Sachsen die Regelungen zur Anzeigepflicht und Mitwirkung die Jägerschaft angepasst. Damit wird die bisher nur in den Landkreisen Görlitz und Bautzen geltende Untersuchungspflicht für alle gesund erlegten Wildschweine auch auf die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz – Osterzgebirge sowie auf die Landeshauptstadt Dresden ausgedehnt, teilt das Agrarministerium mit.
Die Aufwandsentschädigung dafür beträgt 50 € je Wildschwein unabhängig vom Geschlecht. Damit wurde auch die Aufwandsentschädigung für männliche Tiere in den Landkreisen Görlitz und Bautzen angehoben. Mit der Ausdehnung der Untersuchungspflicht soll frühzeitig eine Verbreitung des Virus über die bisherigen Restriktionszonen hinaus festgestellt werden.
Alle weiteren Regelungen der Allgemeinverfügung vom 20. Oktober 2020 behalten ihre Gültigkeit. Demnach müssen im gesamten Freistaat alle tot aufgefundenen, verunfallten und mit Krankheitsanzeichen erlegten Wildschweine auf ASP untersucht werden. Gefundene Kadaver sind zu melden.
Für die Mitwirkung bei der Bergung erhalten Jäger eine finanzielle Entschädigung, deren Höhe in der Allgemeinverfügung festgelegt ist. Zudem sind in den Landkreisen Görlitz und Bautzen Aufbruch und die Schwarte von gesund erlegten Wildschweinen über den Zweckverband für Tierkörperbeseitigung Sachsen unschädlich zu beseitigen. Diese Sonderregelungen für die Entsorgungen von Aufbruch und die Schwarte bleiben unverändert auf die Landkreise Görlitz und Bautzen beschränkt.
Aktuell gibt es in Sachsen 481 bestätigte ASP-Fälle. Das gefährdete Gebiet, in dem derzeit Wildschweine mit dem Virus gefunden werden, erstreckt sich aktuell auf große Teile des Landkreises Görlitz und die östlichen Gemeinden des Landkreises Bautzen.
In Polen gibt es unterdessen einen weiteren Ausbruch in einer Schweinehaltung. Betroffen ist ein kleinerer Betrieb in der Wojewodschaft Karpatenvorland, meldet der Pressedienst Agra Europe. Die Zahl der Seuchenfälle in der polnischen Landwirtschaft ist damit seit Jahresbeginn auf 105 gestiegen. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der bisherige Jahreshöchststand mit 109 ASP-Ausbrüchen aus dem Jahr 2018 überschritten wird, heißt es.