Am deutschen Schlachtschweinemarkt ist das Angebot im Vergleich zur verhaltenen Nachfrage der Schlachtbetriebe weiterhin umfangreich. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) konnte ihre maßgebliche Notierung jedoch am vergangenen Mittwoch auf dem Niveau von 1,20 €/kg SG konstant halten, was auch von der Schlachthofseite mitgetragen wurde.
Saisonal scheint das Schweineangebot zuzunehmen; bei den Mitgliedern der VEZG stieg die zu vermarktende Stückzahl im Vergleich zur vorherigen Schlachtwoche um fast 6 % auf gut 300.000 Tiere an. Auf der anderen Seite begrenzen Personalengpässe die Schlacht- und Zerlegekapazitäten.
Sei es ein kurzfristiger Streik von Mitarbeitern im Vion-Werk in Landshut oder die auch wieder vermehrt auftretenden Corona-Infektionen von Mitarbeitern mit Quarantäneanordnungen. So hat es beispielsweise nach Angaben des Landkreises Cloppenburg bei einem Schlacht- und Zerlegebetrieb in Emstek von Anfang Oktober bis vergangenen Mittwoch 65 Corona-Fälle gegeben.
Am Fleischmarkt liefen die Geschäfte zuletzt stetig mit meist unveränderten Verkaufspreisen der Teilstücke; größere Nachfrageimpulse blieben aus. In anderen Ländern der Europäischen Union verharrten vergangene Woche die Schlachtschweinenotierungen ebenfalls auf niedrigem Niveau. Das galt für Belgien, die Niederlande und Österreich.
Auch das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown zahlte seinen Schweinelieferanten unveränderte Preise. Der EU-Markt für frisches Schweinefleisch scheine sich auf einem sehr niedrigen Preisniveau zu stabilisieren, teilte das Unternehmen mit. Dazu habe auch die bessere Nachfrage in Osteuropa beigetragen, wo die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu höheren Importen führten. Ein hoffentlich größerer Nachfrageschub könnte das Weihnachtsgeschäft bringen, welches aber erst in drei bis vier Wochen starte.