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+ 3 Cent

Schlachtunternehmen wollen höheren VEZG-Preis nicht zahlen

Matthias Quaing vermutet, dass die Erzeuger mit den Hauspreisen verunsichert werden sollen, um „den zu erwartenden Preissteigerungen vorsorglich den Wind aus den Segeln zu nehmen".

Lesezeit: 3 Minuten

Die jüngste Anhebung der Leitnotierung für Schlachtschweine in Deutschland ist umstritten und wird nicht von allen Schlachtunternehmen mitgetragen. Am vergangenen Mittwoch hatte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch ihren Leitpreis um 3 Cent auf 1,57 €/kg Schlachtgewicht (SG) heraufgesetzt.

Nach ihren Angaben hat die „schöne Witterung“ am deutschen Schlachtschweinemarkt zusätzliche Nachfrageimpulse ausgelöst, wobei das Angebot nicht zu umfangreich ausfällt.

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Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschland (ISN) wies darauf hin, dass im Durchschnitt der vergangenen fünf Wochen die Zahl der wöchentlichen Schweineschlachtungen nur bei 825.000 Tieren gelegen habe. Das seien 7 % weniger gewesen als im Vergleichszeitraum von 2019 und auch weniger als vergangenes Jahr, als es coronabedingt Kapazitätsausfälle bei Westfleisch gegeben habe.

Dass die drei größten Schlachtunternehmen - trotz geringem Angebot bei anziehender Fleischnachfrage durch Grillwetter und Corona-Lockerungen - nun freie Schweine mit unveränderten Hauspreisen abrechnen wollten, sei „ein Unding“.

Der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Wirtschafts-GmbH (ISW), Matthias Quaing, vermutet, dass die Erzeuger mit den Hauspreisen verunsichert werden sollen, um „den zu erwartenden Preissteigerungen vorsorglich den Wind aus den Segeln zu nehmen“. Zudem werde damit ein weiteres Druckmittel aufgebaut, um noch nicht gebundene freie Schweine in feste Lieferverträge zu drängen. „Denn genau die werden mit den Hauspreisen getroffen und nicht die Schweine, deren Abrechnungsbasis im Rahmen der Lieferverträge der VEZG-Preis ist“, erläuterte Quaing.

Die Schlachthofseite verwies hingegen darauf, dass im Fleischverkauf die Preise nur sehr schwer anzuheben seien, da es meist genügend Ware für den Bedarf gebe. Die Margen würden nicht passen, und das gesamte Nachfrageniveau erreiche durch die immer noch bestehenden Corona-Restriktionen und dem weitgehend fehlenden Drittlandsabsatz wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) noch nicht das erforderliche Niveau für den benötigten Preisanstieg.

Schwieriger Fleischmarkt

Besonders rosig wurde trotz zuletzt leichter Verbesserung die Lage am Fleischmarkt in der Europäischen Union auch im Ausland nicht beschrieben. Danish Crown (DC) sprach zwar von „ersten kleinen Schritten“ in Richtung Normalisierung mit einer verbesserten Nachfrage der Gastronomie. Doch große Konferenzen, Stadtfeste oder Festivals würden wegen Corona noch nicht stattfinden, was den Schweinefleischabsatz für bestimmte Produkte bremse.

„Wenn wir das Gesamtbild unserer Verkäufe betrachten, sind es immer noch China und der Rest Asiens, die den Markt stützen“, erklärte DC-Verkaufsdirektor Lars Albertsen. DC hob dennoch seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,60 €/kg SG an.

Der spanische Mercolleida berichtete, dass die Schweinefleischexporte nach China arg ins Stocken geraten seien und nun mehr Schweinefrischfleisch am Binnenmarkt abgesetzt werden müsse, beispielsweise Schinken in Italien. Da die Fleischpreise in der EU nicht zu den hohen Schweinepreisen in Spanien passten, gebe es verstärkt Margendruck bei den Schlachtbetrieben.

Aufgrund des geringen und saisonal weiter abnehmenden Lebendangebotes stieg die spanische Notierung aber dennoch moderat an, und zwar um 1,5 Cent auf 1,55 €/kg Lebendgewicht (LG). Aufgrund der Preisdifferenz zu anderen EU-Ländern werden immer noch vermehrt Schlachtschweine aus Frankreich, Belgien oder den Niederlanden eingeführt.

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