Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL) findet es gut, dass die betäubungslose Ferkelkastration so schnell wie möglich, maximal aber bis Ende 2020 beendet werden soll.
„Die bäuerlichen Sauenhalter müssen so schnell wie möglich ganz praktisch in die Lage versetzt werden, auf die betäubungslose Kastration der Ferkel zu verzichten und die wirksame Schmerzausschaltung zu gewährleisten“, erklärt der AbL-Landesgeschäftsführer Reiko Wöllert.
Der Gesetzentwurf der Großen Koalition legt nun fest, dass das Bundesagrarministerium endlich zu handeln hat, so Wöllert weiter. Das sei ein riesiger Fortschritt. Das BMEL habe nun bis spätestens Ende Mai die schon seit längerem angekündigte Verordnung vorzulegen, mit der die notwendigen Voraussetzungen zur Anwendung der alternativen Verfahren durch den Landwirt geschaffen werden, fordert er.
"Es steht sogar im Gesetz, dass die Arzneimittel-Zulassung des Narkosemittels Isofluran unverzüglich zu erfolgen hat und die Anschaffung gegebenenfalls notwendiger Geräte finanziell zu fördern hat. Es ist ein Armutszeugnis für die bisherigen Bundeslandwirtschaftsminister, dass der Gesetzgeber all dieses in ein Gesetz schreiben muss. Gut ist, dass er es nun tut“, kommentiert der AbL-Landesgeschäftsführer und Schweinemäster Wöllert.
Der Gesetzentwurf sieht seinen Informationen nach vor, dass der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration eben nicht erst zum Ende der verlängerten Frist vollzogen wird, sondern sofort konkret damit begonnen wird. "Wenn dabei alle ihre Aufgaben erfüllen und ihre Möglichkeiten nutzen, kann das auch im Jahr 2019 schon geschafft sein. Das muss unser aller Ziel sein. Nicht nur angesichts der ruinösen Ferkelpreise ist es entscheidend, die bäuerlichen Sauenhalterinnen und Sauenhalter dabei aktiv mitzunehmen“, so Wöllert.