In der seit Monaten in Österreich heftig geführten Diskussion über die Abschaffung der Ferkelschutzkörbe wird neben der Schweiz immer wieder auch Schweden als Land genannt, das für die Zukunft der Sauenhaltung in der Alpenrepublik Vorbildwirkung haben könnte. Das sieht der Koordinator der österreichischen Schweinebörse, Johann Schlederer, allerdings völlig anders. In dem aktuellen Fach- und Mitteilungsblatt des Verbandes Österreichischer Schweinebauern (VÖS), dem VÖS-Magazin, betont Schlederer, dass Schweden kein Vorbild sein könne, da das Land die eigene Schweineproduktion an die Wand gefahren habe. Nach dem EU-Beitritt Schwedens im Jahr 1995 habe es in dem Land ein böses Erwachen gegeben. Von damals 11.000 Schweinehaltern seien nur mehr 1.200 übrig geblieben. Im gleichen Zeitraum sei die Jahresproduktion an Schlachtschweinen von mehr als 4 Mio. Stück auf weniger als 3 Mio. Tiere gesunken, einhergehend mit einem Rückgang des Selbstversorgungsgrades von 100 % auf 70 %. Der steigende Schweinefleischkonsum, der sich in Schweden mit 38 kg pro Kopf und Jahr etwa auf österreichischem Niveau bewege, müsse nach dem massiven Rückgang der Produktion durch Importe aus Dänemark und Deutschland ausgeglichen werden, so Schlederer. Ein ähnliches Szenario drohe Österreich, sollte sich Gesundheitsminister Alois Stöger mit seiner Forderung nach einer Abschaffung des Ferkelschutzkorbes durchsetzen. (AgE)
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