In Schottland suchen Forscher des Roslin Instituts nach genetischen Schlüsseln, um Schweine resistent gegen das Virus der Afrikanischen Schweinepest zu machen. Dabei helfen soll die gleiche Technik, mit der damals das Klonschaf Dolly entstand, berichtet der Deutschlandfunk. Mit derselben Methode sei es zudem schon gelungen, Schweine gegen das PRRS-Virus zu immunisieren.
Aktuell gebe es zehn Schweine im Alter von 2 Monaten, die für diese ASP-Mutation editiert worden sind, erklärt ein Manager des Schweinezuchtunternehmens PIC. Laut Deutschlandfunk hat es solche Schweine in dieser Form noch nie gegeben, ihre DNA ist gezielt verändert worden. Möglicherweise sei dies der Durchbruch im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest, weshalb große Zuchtunternehmen wie PIC diese Tiere gerne in ihrem Angebot haben wollen. Je mehr sich die Schweinepest verbreitet, desto größer wird die Nachfrage nach resistenten Tieren. Deswegen hat PIC, zusammen mit anderen Firmen dieses Forschungsprojekt mitfinanziert.
Im Sommer sollen die Schweine mit dem afrikanischen Erreger infiziert werden. Hoffnungen haben die Forscher auch deshalb, weil die Schweine nun genetische Bestandteile von Warzenschweinen aus Afrika besitzen, die resistent sind. Dieses Gen ist der Schlüssel, den die Forscher in Roslin erstmal finden mussten.
Nur ganz so einfach ist der Neubau der Schweine-DNA nicht, da Gene immer im Wechselspiel mit anderen wirken und funktionieren. Die richtige Balance haben die Fachleute wohl noch nicht gefunden. Außerdem würden solche Schweine als gentechnisch verändert gelten, womit sie unter das Gentechnikgesetz fallen würden. Möglich sei daher, dass so ein Tier gar nicht zugelassen wird, schreibt der Deutschlandfunk. Die Wissenschaftler brauchen aber sicherlich noch 10 Jahre Entwicklungszeit und hoffen, dass die Gesellschaft bis dahin Gentechnik mehr akzeptiert als heute.
Überhaupt sehen die Forscher großes Potenzial im Genom-Editing. Dies sei eine wirksame Methode im Kampf gegen viele andere Tierseuchen.