Die Schweinepest rückt näher an Zentraleuropa heran. Während bisher verschiedene Ausbrüche der Klassischen (Europäischen) und Afrikanischen Schweinepest in Russland gemeldet worden sind, wurde vergangene Woche der erste Fall von Klassischer Schweinepest in Litauen amtlich bestätigt. Wie die ISN berichtet, handelt es sich um einen Ferkelerzeugungsbetrieb mit insgesamt ca. 15.000 Schweinen nordwestlich der Hauptstadt Vilnius. Der Bestand wurde inzwischen gekeult. Nach litauischen Angaben hat der infizierte Betrieb in den letzten Monaten keine Handelsbeziehungen mit anderen EU-Staaten unterhalten. In den letzten 16 Wochen wurden lediglich Schweine zu einem litauischen sowie einem russischen Schlachthof verkauft.
Neben den Standardmaßnahmen der EU mit der Einrichtung eines Sperr- und Beobachtungsgebietes wurde für das gesamte Land inzwischen ein komplettes „Stand-still“ für Schweinetransporte verhängt. Alle größeren schweinehaltenden Betriebe in Litauen werden jetzt intensiven klinischen und serologischen Untersuchungen unterzogen.
Inzwischen gibt es in Litauen zusätzlich zwei Verdachtsfälle auf Schweinepest. Betroffen sind ein Schweinemastbetrieb mit 2.300 Schweinen im Sperrgebiet sowie ein Schweinemastbetrieb mit 5.200 Schweinen im Beobachtungsgebiet. Beide Betriebe gehören zum selben Unternehmen wie der Ausbruchsbetrieb.