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Schweinepreisschwankungen durch Preisabsprachen der Schlachthöfe?

Gegen anhaltende unbegründete Preisschwankungen bei Schlachtschweinen wenden sich die Landwirte im Nordwesten Niedersachsens. Die Landwirte vermuten als eine der Hauptursachen für die extremen Schwankungen mögliche Preisabsprachen unter großen Schlachtunternehmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Gegen anhaltende unbegründete Preisschwankungen bei Schlachtschweinen wenden sich die Landwirte im Nordwesten Niedersachsens. Dort werden bundesweit die meisten Schweine gemästet, geschlachtet und verarbeitet. Die Landwirte vermuten als eine der Hauptursachen für die extremen Schwankungen mögliche Preisabsprachen unter großen Schlachtunternehmen. Die Landvolkverbände in den viehstarken Kreisen Oldenburg, Cloppenburg und dem Emsland empfehlen deshalb jetzt dem Bundeskartellamt, dem Verdacht auf eventuelle Preisabsprachen in der Schlachtbranche nachzugehen.

 

Hermann Wester, Präsident der Vereinigung des Emsländischen Landvolkes, erklärte dazu: „Es ist auffällig, dass die Schlachthöfe ihre Hauspreise stets im Gleichklang anheben oder senken. In der Praxis prescht ein Schlachthof vor und innerhalb einer Stunde bestätigen die anderen Schlachthöfe genau diesen Preis. Das dürfte Grund genug für die Kartellbehörden sein, unserem Verdacht auf den Grund zu gehen.“

 

Die Vorsitzenden der Landvolkverbände in den Kreisen Oldenburg und Cloppenburg, Jürgen Seeger und Hubertus Berges, schlossen sich dieser Bitte an. Die international agierenden Schlachtunternehmen müssten endlich durch eine am Markt orientierte Preispolitik ihrer Verantwortung gegenüber den Erzeugern gerecht werden. Hubertus Berges: „Es ist fast in jeder Woche feststellbar, dass die Schlachtereien mit großer Einigkeit über die Preise für Schlachtschweine entscheiden. Da liegt natürlich die Vermutung auf der Hand, dass dieses Vorgehen nicht ohne Absprachen untereinander erfolgt.“

 

Einflüsse wie die Krim-Krise oder die wegen der Afrikanischen Schweinepest verhängte Einfuhrsperre Russlands ließen sich bei den Schlachtpreisen kaum noch abbilden. Natürlich habe auch die Nachfrage Einfluss auf die Preisgestaltung. Das sei vor allen Dingen zu Beginn der Grillzeit und vor Fest- und Feiertagen festzustellen. Dennoch wollen die Schweinehalter nicht länger akzeptieren, dass sie alleine für die finanziellen Folgen der teilweise extremen Preisschwankungen aufkommen müssten.

 

Das Landvolk geht davon aus, dass sich ein Preisabschlag von fünf Cent je Kilo Schlachtschwein auf einen Verlust von fünf Euro pro Schwein addiert. Wöchentliche Schwankungen, die im Extremfall bis zu 13 Cent pro Kilogramm reichten, summierten sich rasch auf einen erheblichen finanziellen Verlust. Dieses Geld fehle nicht nur in den Kassen der Landwirte. Negativ seien auch die Folgen für die Wirtschaftskraft einer ganzen Region.

 

Hermann Wester: „Ich wünsche mir, dass die großen Schlachtunternehmen sich ihrer Verantwortung für die Wirtschaft in den viehdichten Regionen der niedersächsischen Veredlungswirtschaft bewusst werden.“ Die Wertschöpfung der gesamten Region stehe und falle mit einem „Preis, der fair zwischen Angebot und Nachfrage verhandelt wird und nicht durch die Marktmacht der großen Schlachtkonzerne bestimmt ist,“ so Wester. Da die Schlachtunternehmen seit Jahren nicht auf entsprechende Bitten und Forderungen der Landwirte reagierten, seien nun die Kartellwächter gefragt.

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