Nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinpest (ASP) in Hausschweinebeständen in Brandenburg Mitte Juli, werden nun keine Schweine aus allen Landkreisen, in denen ASP positive Wildschweine gefunden wurden, an den Schlachthöfen mehr angenommen. Diese starke Einschränkung der Vermarktung kritisiert der Bund Rind und Schwein (BRS) in einer Pressemitteilung. Allen Beteiligten sei zwar bewusst gewesen, dass sich die Bedingungen, unter denen Schweine aus Sperrzonen z.B. zur Schlachtung verbracht werden, weiter verschärfen werden. Das genaue Ausmaß könnte allerdings keiner vorher abschätzen, so der BRS.
Tierschutz-Probleme drohen
Die Vermarktung der Schlachtschweine aus Brandenburg und Sachsen sei ohnehin schon erschwert gewesen. Lediglich ein Schlachthof habe die Tiere unter hohen Auflagen abgenommen. Dies habe bereits zusätzliche Kosten von ca. 25 €/Mastschwein verursacht. Dass aktuell keine Schweine aus den Restriktionszonen geschlachtet werden, werde drastische Konsequenzen haben, prognostiziert der BRS. In den bestehenden ASP-Restriktionszonen würden sich durch die jetzigen Einschränkungen jede Woche knapp 4.000 Mastschweine anstauen.. Der Verband befürchtet als Konsequenz des Schweinestaus tierschutzrelevante Probleme in einigen Schweinebetrieben.
Finanzielle Unterstützung und Lockerungen der Auflagen gefordert
Der BRS bittet daher die Behörden, die Möglichkeit zu prüfen unter Einhaltung größtmöglicher Sicherheitsmaßnahmen nach der geltenden EU-Verordnung Tiere aus Sperrzone III in andere Gebiete zur Schlachtung bringen zu dürfen. Jetzt sei die Solidarität der Schlachthöfe und des Lebensmitteleinzelhandels gefragt, in dem sie den Betrieben finanziell entgegenkommen und zeitnah eine Zukunftsperspektive bieten. Zusätzlich fordert der BRS ein Förderprogramm für Betriebe, die seuchenbedingt zeitweise aus der Schweinehaltung aussteigen.