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Private Lagerhaltung

Schweinemarkt: Agrarkommissar schließt private Lagerhaltung nicht aus

Die Verwerfungen auf dem Schweinemarkt beschäftigen die Mitgliedstaaten und EU-Kommission – die private Lagerhaltung ist im Gespräch. Langfristig blickt Brüssel optimistisch auf den EU-Agrarhandel.

Lesezeit: 3 Minuten

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski macht den europäischen Schweinemästern Hoffnung auf Möglichkeiten der privaten Lagerhaltung. Bei einer Pressekonferenz im Anschluss an den EU-Agrarministerrat am Montag sagte er gegenüber Pressevertretern: „Die Situation auf dem Schweinmarkt war eine Zeitlang sehr gut. Nun befinden wir uns in einer ernstzunehmenden Krise.“ Einige Mitgliedstaaten würden Interventionen von der EU-Kommission erwarten, so der Pole. Er habe den Agrarministern zugesagt, die Möglichkeiten der privaten Lagerhaltung zu prüfen. Man müsse jedoch erst alle Auswirkungen einer Intervention prüfen. Der Agrarkommissar betonte, dass der Sektor Schwein in Europa besonders heterogen ist: „Wir haben sehr unterschiedliche Strukturen in den Mitgliedstaaten. Der durchschnittliche rumänische Schweinemäster hält 4 Schweine, in Dänemark sind es 3700.“ Es sei „nicht ausgeschlossen“, dass Marktmaßnahmen angewendet würden. Genaue Details, ob, wann und in welcher Höhe die Maßnahmen greifen könnten, sind bisher nicht bekannt.

Freihandelsabkommen bieten Chancen

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Langfristig blickt die EU-Kommission recht optimistisch auf die Entwicklung des Handels mit Agrarprodukten. Laut der Brüsseler Behörde sind es vor allem Freihandelsabkommen, die es europäischen Landwirten ermöglichen, ihre Erzeugnisse auf dem Weltmarkt anzubieten. Dazu stellte Wojciechowski am Dienstag gemeinsam mit dem EU-Handelskommissar, Valdis Dombrovskis, eine Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU vor. Die Autoren der Studie modellieren darin die zukünftigen Effekte von Freihandelsabkommen auf die europäische Landwirtschaft:

Hohe Exportsteigerungen

Laut der Berechnungen lässt die Einführung der 12 betrachteten Freihandelsabkommen die Lebensmittelexporte aus der EU stärker ansteigen als die Lebensmittelimporte. Der Blick auf einzelne Sektoren zeigt aber: Vor allem für den Milch, Schweine- und Weinsektor zeigt die Studie Potentiale zur Exportsteigerung durch Freihandelsabkommen. Verglichen mit dem Fall, dass keine weiteren Freihandelsabkommen von der EU geschlossen werden, könnte der Export von Milchprodukten um 7,3 %, der Export von Schweinefleisch um fast 9 % bis 2030 steigen.

Nicht alle Sektoren profitieren

Die Studie zeigt aber auch: Die europäische Rinder-, Schaf-, oder Zuckerproduktion könnte empfindlich von Freihandelsabkommen getroffen werden. Vor allem das Freihandelsabkommen mit dem Mercosur-Block könnte die europäischen Importe aus diesen Sektoren deutlich erhöhen. Um besonders empfindliche Sektoren zu schützen, empfiehlt die Studie sogenannte Zollkontingente. Mit Hilfe der Zollkontingente gewährt die EU Importeuren einen reduzierten Zollsatz auf festgelegte Importmengen. Werden diese Mengen überschritten, gilt ein erhöhter Zollsatz. So können heimische Produzenten zumindest teilweise geschützt werden.

Kein Blick auf Corona , Brexit und Co

Die Autoren der Studie verweisen auf den technischen und theoretischen Charakter der Berechnungen, die sie durchgeführt hätten. Die Studie schließe die aktuellen Geschehnisse rund um die Corona-Pandemie oder den Brexit nicht ein. Auch die Einführung des europäischen Green Deal mit seinen hohen Reduktionszielen in Sachen Pflanzenschutz und Düngung ist nicht in die Modellierungen eingeflossen.

Die EU-Kommission begründet die Durchführung der Studie damit, zu untersuchen, wie der Abschluss einer Vielzahl von Freihandelsabkommen auf die Agrarmärkte wirkt. Die Studie umfasst 12 Freihandelsabkommen, von denen die EU fünf bereits verhandelt hat (Kanada, Japan, Mercosur, Mexico, Vietnam). Bei sieben weiteren Freihandelsabkommen, die die Autoren betrachten haben, befindet sich die EU-Kommission noch in den Anfangsstadien der Verhandlungen (Australien, Chile, Indonesien, Malaysia, Neuseeland, die Philippinen, Thailand).

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