Ungeachtet der sich wandelnden Konsumgewohnheiten bleibt Fleisch offenbar ein wichtiger Bestandteil auf dem Speiseplan der Schweizer. Die Privathaushalte in der Schweiz haben in den vergangenen zwölf Monaten im Mittel 1.000 Schweizer Franken (sfr) (922 €) für Fleisch ausgegeben. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht Fleisch des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) hervor. Demnach unterscheidet sich der Einkaufstyp je nach Haushaltstyp allerdings erheblich. Insbesondere das Haushaltseinkommen wirke sich stark auf den Einkauf von Fleischprodukten aus. Je tiefer das Einkommensniveau liege, umso schwächer sei der Fleischeinkauf. Zwischen den einkommensschwachen Haushalten mit einem Jahreseinkommen von weniger als 35.000 sfr (32.267 €) pro Jahr und den einkommensstarken Haushalten mit einem Einkommen von mehr als 110.000 sfr (101.409 €) belaufe sich der Unterschied bei den Ausgaben für Fleischprodukte auf 119 %. Die einkommensschwachen Haushalte gaben laut dem Marktbericht im Mittel 656 sfr (605 €) aus, die einkommensstarken Haushalte kauften hingegen Fleisch für 1.441 sfr (1.328 €). Während die einkommensschwachen Haushalte im Schnitt 37,4 kg konsumiert hätten, seien die einkommensstarken Haushalte auf 66,9 kg pro Jahr gekommen.
Höhere Fleischeinkäufe bei Haushalten mit Kindern
Zudem errechneten die Statistiker für Haushalte mit Kindern mit 72,6 kg im Mittel ebenfalls höhere Fleischeinkäufe als für kinderlose Haushalte mit durchschnittlich 48,3 kg. Hierbei sei zu beachten, so die Fachleute, dass es sich nicht um die Pro-Kopf-Nachfrage handle und deshalb ein Teil der Mehrkäufe daraus resultiere, dass kinderlose Haushalte auch meist weniger Haushaltsmitglieder hätten. Demgegenüber seien die Ausgaben für Fleischprodukte bei Haushalten mit Kindern nur um 29 % höher ausgefallen als bei kinderlosen. Das BWL betonte, dass diese Analyse eine Momentaufnahme zum Fleischeinkauf darstelle. Wie sich der Fleischkonsum und die Ausgaben in den kommenden Jahren im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Diskussion über Klimaschutzmaßnahmen und Tierwohl entwickeln dürften, könne aktuell nicht eingeschätzt werden.