Der amerikanische Fleischkonzern Smithfield hat den kürzlich angekündigten Kauf des spanischen Fleischverarbeiters Campofrio überraschend abgesagt. Begründet wurde der Rückzug in der vergangenen Woche mit Finanzierungsproblemen wegen der ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen in Europa sowie dem jüngsten Kursverfall der Smithfield-Aktie. Das habe die geplante Transaktion problematisch werden lassen. „Wir sind der Meinung, das Vorgehen entspricht am ehesten den Interessen der Aktionäre“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des US-Konzerns, C. Larry Pope. Ursprünglich wollte Smithfield gut 50 % an Campofrio erwerben und damit seine Marktposition in Europa ausbauen. Für die Übernahme wären Smithfield zufolge rund 500 Mio. € notwendig gewesen. Nach dem Kauf hätte der US-Konzern 87,6 % der Unternehmensanteile besessen, da er bereits heute 37 % hält. Diese sollen im Besitz von Smithfield bleiben. Der US-Konzern ist laut eigenen Angaben der weltweit größte Schweinefleischverarbeiter. Im Anfang Mai 2010 abgeschlossenen Wirtschaftsjahr konnte er knapp 8 Mrd. € Umsatz erzielen. Die spanische Campofrio Food-Gruppe hatte im vergangenen Jahr Einnahmen von 1,83 Mrd. €. (AgE)