Trotz der jüngsten Umsatzsteigerung drängt der Großaktionär bei Smithfield Foods, Continental Grain, offenbar auf eine Neuordnung des US-Fleischvermarkters. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, zeigt sich das Management von Continental Grain von der wirtschaftlichen Entwicklung des weltweit größten Vermarkters von Schweinefleisch enttäuscht. Zwar habe es in bestimmten Bereichen Fortschritte gegeben, doch hätten die Aktionäre insgesamt nicht ausreichend profitiert.
Continental Grain regt vor diesem Hintergrund die Zerschlagung von Smithfield in die drei Bereiche Schlachtschweine-Produktion, Frischfleisch und Fleischwaren sowie International (Europageschäft) an. Während das US-Geschäft mit Frischfleisch und Wurst mit einem Umsatzanteil von 70 % profitabel arbeite, binde die Schweinemast viel Kapital und habe in drei von fünf Jahren negative Erträge erwirtschaftet.
Europa-Geschäft läuft nicht rund
Im Europa-Geschäft mit der 37-% Beteiligung am größten europäischen Fleischwarenhersteller Campofrio und Aktivitäten in Rumänien und Polen werde, wenn überhaupt, nur eine geringe Rendite erwirtschaftet. Das Engagement solle deshalb unter Einbeziehung externer Berater auf den Prüfstand gestellt werden. Dabei sei auch der Verkauf einer oder mehrerer Geschäftseinheiten sowie deren möglicher Zusammenschluss zu einem Unternehmen unter Führung eines europäischen markenorientierten Managements zu prüfen. Mit Blick auf die internationale Ausrichtung wird auch kritisiert, Smithfield habe zu wenig in das boomende China-Geschäft investiert.