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Sommerlüftung im Schweinestall: Prüfen Sie die Einstellungen!

Passt die Solltemperatur, funktioniert die Notlüftung, ist die Alarmfunktion aktiv? Checken Sie jetzt die Einstellungen Ihrer Stalllüftung!

Lesezeit: 5 Minuten

Im Sommer, wenn die Temperaturen auf über 30 °C steigen, muss die Stalllüftung rund um die Uhr einwandfrei laufen. Im Mai haben wir Ihnen Tipps gegeben, wie Sie die Lüftung richtig säubern, Falschluft vermeiden und die Kühlung checken.

Diesmal geben wir Ihnen Tipps zur richtigen Einstellung des Lüftungsreglers und zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Alarmanlage achten müssen.

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Schadgase messen, Fühler abgleichen

Damit im Stall immer ein prima Klima herrscht, muss die Luftqualität passen. Folgende Eckwerte sind wichtig:

  • Die Luftfeuchte sollte zwischen 65 und 80 % liegen. Kritisch wird es bei über 90 % bzw. unter 50 %. Übrigens: Mithilfe der Befeuchtungskühlung kann man die Luftfeuchte das ganze Jahr über recht gut einstellen.
  • Der CO2-Gehalt darf auf keinen Fall über den Grenzwert von 3000 ppm steigen.
  • Der Ammoniakgehalt muss unter 20 ppm liegen.

Bei der Kontrolle der Werte muss immer dicht über den Tieren an mehreren Stellen gemessen werden. Sinnvoll ist zudem, auch die im Tierbereich angebrachten Messfühler testen zu lassen. Ein entsprechend hochwertges Messgerät hat z. B. der Berater des Erzeugerringes. Eine Differenz von 1 °C ist akzeptabel. Bei einer höheren Abweichung sollte der Elektriker den Fühler im Lüftungsregler neu kalibrieren oder man kann das im Servicemenü des Klimareglers selbst ändern.

Bei außen sitzenden Temperaturfühlern gilt die Regel, dass diese nicht direkt der Sonnenstrahlung ausgesetzt sein dürfen. Denn dann messen sie falsch, weil die Temperatur nicht der tatsächlichen Temperatur entspricht. Ideal sitzen Außenfühler an der Nordseite des Schweinestalles unterhalb der Traufe oder im Zuluft­bereich.

Fühler im Stall dürfen ebenfalls nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Das heißt, sie dürfen nicht zu nah am Fenster hängen. Zu beachten ist auch, dass sie nicht im Wärmestrahl der Gaskanone sitzen.

Lüftungsregler einstellen

Im Sommer steigen die Tag-Nacht-Schwankungen auf bis zu 20 °C an. Um diese Temperatursprünge abzufedern, müssen die Einstellungen am Lüftungscomputer angepasst werden.

Der Regelbereich sollte erhöht werden, sodass die Lüftung bei Temperaturveränderungen träger reagiert. Das heißt, der Lüfter fährt nicht mehr so schnell auf Volllast. Bei Sommerlüftung sollte der Regelbereich bei 5 bis 7 °C liegen. Parallel dazu muss die Solltemperatur um 2 bis 3 °C angehoben werden. Das gilt auch für die Luftrate.

Notluftsystem checken

Ein Notluftsystem, das beim Ausfall der Lüftung einspringt, ist im Sommer extrem hilfreich. Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung schreibt sogar vor, dass in Ställen, die von einer elektrischen Anlage belüftet werden, eine Vorrichtung vorhanden sein muss, die beim Ausfall der Lüftung einen ausreichenden Luftaustausch gewährleitstet.

Notluftsysteme gibt es in unterschiedlichen Ausführungen:

  • Klappennotlauf: Bei einem Spannungsausfall werden die Abluftklappen per Akku zu 100 % geöffnet.
  • Fensteröffner: Bei diesem System sorgt ein Gewicht dafür, dass das Fenster im Notfall automatisch aufgeht.
  • Türöffner: Bei dieser Technik wird ein Seil gespannt und die Tür automatisch aufgezogen.
  • Deckenklappen: Temperaturfühler sorgen dafür, dass Deckenklappen automatisch auffallen. Die Klappen werden z. B. durch einen Pneumatikzylinder mit Seilzug bedient.
  • Vakuum-regulierte Ventilation: Bei diesem System werden Klappen in den Seitenwänden pneumatisch gesteuert. Bei einem Stromausfall oder Temperaturanstieg strömt Luft in die Druckluftzylinder und die Klappen fahren automatisch auf.
  • Notluftkamin: Über zusätzliche Abluftkamine, die im Normalbetrieb ungenutzt sind, strömt die Abluft nach draußen. Durch den thermischen Sog wird zusätzliche Luft ins Abteil gesogen.

Ist der Stall mit einer Abluftreinigungsanlage ausgestattet, muss ein Notstromaggregat vorhanden sein. Denn die Filterpakete im Abluftfilter verhindern, dass die Abluft frei nach draußen strömt.

Alarmfunktion überprüfen

In zwangsbelüfteten Ställen hat der Ausfall der Lüftung dramatische Folgen. Die Lüftungsanlage muss daher über eine Alarmanlage verfügen. Überprüfen Sie zunächst die Einstellungen und die Funktionstüchtigkeit, indem Sie einen Testalarm auslösen. Viele Klimaregler verfügen über eine eigene Taste für den Testalarm. Fehlt diese, kann man die Alarmgrenze manuell herabsetzen.

Ein automatischer Alarm sollte ausgelöst werden, sobald die Solltemperatur um 5 °C überschritten bzw. die Maximaltemperatur von 34 °C erreicht wird. Als nächstes ist zu prüfen, ob der Alarm auch bei einem Stromausfall oder beim Auslösen des FI- bzw. Motorschutzschalters noch funktioniert. Dafür müssen die Batterien bzw. Akkus kontrolliert werden. Diese sollten Sie sicherheitshalber nach spätestens zwei Jahren austauschen.

Kontrollieren Sie abschließend, ob die Alarmweiterschaltung funktioniert, ob noch die richtigen Telefonnummern hinterlegt sind und ob auf der Prepaidkarte noch ausreichend Guthaben ­vorhanden ist. Wenn Sie im Betrieb über IP-Technik (Internetbasierte Telefonie) telefonieren, muss der Router über eine sogenannte Unterspannungs-Versorgungs-Anlage (USV) verfügen. Diese garantiert die Alarmweiterleitung für mindestens 20 bis 30 Minuten.

Ventilatoren testen

Abluftventilatoren sind Schmutz und Staub ausgesetzt, der mit der Abluft nach draußen geführt wird. Entfernen Sie anhaftenden Schmutz von den Motoren, Ventilatorflügeln und Schutzgittern. Das geht am besten mit einem Handfeger mit harten Borsten.

Testen Sie bei dieser Gelegenheit auch, ob die Lüfter auf volle Leistung beschleunigen, wenn die Luftrate hochgefahren wird. Achten Sie zudem darauf, dass ggf. eingebaute Messventilatoren leichtgängig laufen und die Stellklappen richtig auf- und zufahren.

Für die Sommerlüftung werden häufig zusätzliche Ventilatoren im Stall eingebaut. Diese springen nur bei Bedarf an, z. B. wenn die maximale Luftrate gefordert ist. Prüfen Sie, ob die Lüfter nach der langen Standzeit während der Wintermonate einwandrei anlaufen und funktionieren. Testen können Sie die Ventilatoren, indem Sie die Solltemperatur kurzzeitig stark runter- oder die Minimalluftrate raufsetzen.

Notfallplan aufstellen

Als Betriebsleiter sind Sie nicht jeden Tag auf dem Hof. Hinterlegen Sie deshalb für Betriebsangehörige die Telefonnummer des Lüftungsmonteurs oder des Lüftungsberaters. Halten Sie zudem schriftlich fest, welche Knöpfe im Alarmfall zu bedienen sind und welche Fenster und Türen geöffnet werden dürfen. Ideal ist es, wenn Sie den Notfall regelmäßig mit allen Betriebsangehörigen trainieren.

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