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Schweinezahlen

Spaniens Schweinebestände wachsen entgegen dem EU-Trend

Analysten erwarten aufgrund der schlechten Erzeugerpreise und gleichzeitig hohen Futterkosten einen Abbau der Schweinebestände in Europa. In Spanien wurden die Herden hingegen aufgestockt.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Schweinehalter in der Europäischen Union haben aufgrund der zuletzt deutlich gesunkenen Erzeugerpreise bei gleichzeitig hohen Futterkosten starke Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Analysten erwarten, dass dies über den Abbau von Tierbeständen zu einem Produktionsrückgang in vielen Mitgliedstaaten führen wird. Davon war in diesem Frühjahr - mit vergleichsweise noch guten Preisen - allerdings noch nicht viel zu spüren.

Weniger Ferkel, Läufer und Sauen in der EU

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Wie aus Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, wurden in den zwölf Mitgliedstaaten mit einer Frühjahrszählung - die rund 90 % des EU-Gesamtbestandes repräsentieren - insgesamt 130,19 Mio. Schweine gehalten; das waren nur 721.000 oder 0,6 % weniger als bei der vergleichbaren Vorjahreserhebung im Mai beziehungsweise Juni 2020. Abgenommen hat dabei binnen Jahresfrist in der EU-12 die Zahl der gehaltenen Ferkel bis 20 kg, und zwar um 2,2 % auf 38,56 Mio.; die Zahl der Läufer bis 50 kg sank um 3,4 % auf 27,83 Mio. Stück. Dagegen war bei den Mastschweinen ein Zuwachs von 2,4 % auf 53,75 Mio. zu verzeichnen. Die Erzeuger schränkten im Vergleich zur Vorjahreserhebung auch die Sauenhaltung ein, nämlich um 135.000 Tiere oder 1,3 % auf 9,91 Mio. Stück. Das war der niedrigste Wert seit Jahrzehnten.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Folgen der Preis- und Absatzkrise am EU-Schweinemarkt erst bei der nächsten Viehbestandserhebung im Dezember mit abnehmenden Tierzahlen deutlicher zu Tage treten wird. Sollten sich der Export von Schweinefleisch nach China und die coronabedingt immer noch schwache Nachfrage am EU-Binnenmarkt auf absehbare Zeit nicht bessern, dürfte sich der Bestandsabbau auch 2022 weiter fortsetzen.

Spaniens Bestände wachsen

Hinter dem allgemeinen Trend eines abnehmenden Schweinebestandes in der EU verbergen sich in den einzelnen Mitgliedstaaten durchaus sehr unterschiedliche Entwicklungen. So haben die spanischen Schweinehalter ihre Herden weiter aufgestockt. Die Probleme mit dem fehlenden Export von Schweinefleisch nach China und dem daraus resultierenden Preiseinbruch waren im Mai 2021 für die Erzeuger noch nicht so deutlich zu erkennen. Der Gesamtbestand in Spanien legte gegenüber dem Frühjahr 2020 um 1,04 Mio. Schweine oder 3,3 % auf die neue Rekordmarke von 32,41 Millionen Tiere zu. Noch stärker wuchs - relativ gesehen - die Sauenherde, nämlich um 108.000 Stück oder 4,2 % auf 2,66 Mio. Tiere.

Überdurchschnittlich stark wurde dabei der Bestand an Jungtieren aufgestockt. Die Zahl erstmals belegter Muttertiere wuchs um 8,8 % auf 297.000, die der noch nicht tragenden Jungsauen um 11,6 % auf 367.480 Stück. Es ist wenig wahrscheinlich, dass diese Tiere trotz der auch in Spanien niedrigen Ferkelpreise wieder schnell aus dem Produktionsprozess genommen werden. Laut spanischen Marktanalysten ist auch weiterhin mit einer steigenden Erzeugung zu rechnen, wobei sich das Wachstumstempo aber abschwächen dürfte. Mit den Produktionszuwächsen gleichen die Iberer als wichtigste Schweineproduzenten in der Gemeinschaft die Rückgänge in vielen anderen EU-Ländern zumindest teilweise wieder aus.

Rückgang der Schweine in Deutschland

In Deutschland hat das Statistische Bundesamt (Destatis) im August die vorläufigen Viehzählungsergebnisse vom Mai um 70.000 Tiere auf das Endergebnis von 24,70 Mio. Stück nach oben korrigiert. Das ändert allerdings nichts daran, dass hierzulande die Schweine- und insbesondere die Sauenbestände bereits seit einigen Jahren sinken, zuletzt in einem immer größeren Umfang. Binnen Jahresfrist haben die deutschen Schweinhalter ihre Tierzahl um fast 780.000 Schweine oder 3,1 % zurückgefahren; in den vergangenen vier Jahren gab es einen Rückgang um 2,5 Millionen Tiere oder gut 9 %.

Noch deutlicher verliefen die unterschiedlichen Entwicklungen bei der Sauenhaltung. Der Bestand an Sauen ist hierzulande gegenüber dem Frühjahr 2020 um 7,8 % gesunken und in vier Jahren sogar um 14,1 % zurückgegangen. Marktanalysten erwarten für Deutschland auch im kommenden Jahr weiter sinkende Schweine- und vor allem Sauenbestände, wofür nicht allein die zurzeit unzureichende Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Umwelt- und Produktionsauflagen eine gewichtige Rolle spielen dürften.

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